RTL und Los Angeles Times belegen – zahlt auch PETA für Tierquälerei in ihren Videos?

Dieser Artikel wurde am 21.10.2025 überarbeitet.

Wer PETA spendet, könnte – zumindest indirekt – Tierquälerei mitfinanzieren. Zu diesem Schluss gelangt man, wenn man sich mit den Vorwürfen beschäftigt, die sowohl der deutsche Fernsehsender RTL als auch die Los Angeles Times erhoben haben.

Der Fall Marc Ching – bezahlte Tierquälerei für die Kamera

Die Los Angeles Times dokumentierte in einer umfangreichen Recherche vom 24. Mai 2020, dass der US-Tierrechtsaktivist Marc Ching, Gründer der in Kalifornien ansässigen Organisation Animal Hope & Wellness Foundation, während einer Reise nach Tomohon (Indonesien) Metzger dafür bezahlt haben soll, besonders grausame Tötungen von Hunden für die Kamera vorzunehmen.

Mehrere Metzger erklärten gegenüber der Zeitung, Ching habe ausdrücklich verlangt, „den Hund lebendig zu verbrennen“ – eine Vorgehensweise, die dort normalerweise nicht praktiziert wird. Dafür soll er rund 50 US-Dollar bezahlt haben, um diese abscheuliche Prozedur filmen zu dürfen. Zum Vergleich: 50 US-Dollar entsprechen etwa einem Drittel des monatlichen Mindestlohns in dieser Region Indonesiens.

„Butchers … said Ching specifically wanted the dog burned alive, something … not normally done at the market.“ (Metzger sagten, Ching habe ausdrücklich verlangt, dass der Hund lebendig verbrannt wird – etwas, das auf dem Markt normalerweise nicht getan wird.)

abzurufen unter: (Originalartikel bei latimes.com)

Rohmaterial, das der Los Angeles Times vorliegt, zeigt, wie ein Hund mit einer Schlinge aus einem Käfig gezogen, aufgehängt und bei laufender Kamera mit einem Brenner getötet wird. Während der Tötung blickt ein Metzger in die Kamera und zeigt einen Daumen hoch – eine Geste, die laut Los Angeles Times auf eine abgesprochene Szene hindeutet.

Ching bestritt zwar jede Inszenierung, doch weitere Aussagen von Metzgern und Aktivisten stützen den Verdacht, dass die Szene gezielt gestellt wurde. Ein von der Zeitung beauftragter forensischer Videoexperte untersuchte zudem das Rohmaterial und stellte fest, dass es nicht manipuliert wurde.

Ching trat in der Vergangenheit mehrfach öffentlich gemeinsam mit PETA-Gründerin Ingrid Newkirk auf. Diese Auftritte dokumentieren eine enge öffentliche Verbindung, auch wenn keine private Freundschaft belegt ist. Die Zusammenarbeit zeigt, wie Chings Aufnahmen und seine Person im Umfeld von PETA mediale Aufmerksamkeit erhielten.

Indonesien: Ein Land zwischen Armut und Fehlurteilen

Ich lebe seit über siebzehn Jahren in Indonesien und habe dadurch tiefe Einblicke in das Leben vor Ort gewonnen. Viele Europäer verstehen die kulturellen und wirtschaftlichen Unterschiede kaum. Indonesien ist ein Land extremer Gegensätze – zwischen modernen Stadtteilen und ländlicher Armut liegen oft nur wenige Meter.

Mehr als die Hälfte der Bevölkerung lebt in bitterer Armut. Viele Menschen besitzen keinen Kühlschrank, geschweige denn fließendes Wasser. Fleisch wird auf sogenannten „Lebendtiermärkten“ verkauft – nicht aus Grausamkeit, sondern aus Notwendigkeit, um frische Lebensmittel zu gewährleisten. Hygieneprobleme sind die eigentliche Ursache für Krankheiten, nicht der Verzehr von Fleisch, wie PETA immer wieder behauptet.

Wer also von außen über Indonesien urteilt, ohne die Lebensrealität der Menschen zu kennen, versteht weder das Land noch seine Strukturen. Und genau das nutzt PETA immer wieder propagandistisch aus.

PETAs Verbindungen zu Marc Ching

Der Vorfall ereignete sich bereits 2016, wurde jedoch erst im Jahr 2020 durch die ausführliche Recherche der Los Angeles Times öffentlich und als inszenierte Tierquälerei entlarvt. Trotz dieser Enthüllungen veröffentlichte PETA Deutschland e.V. weiterhin auf seiner Website einen Artikel, in dem die Aussagen und das Videomaterial aus dem Umfeld von Ching unkritisch übernommen wurden – und dieser Artikel ist bis heute online abrufbar (Originalartikel weiterhin abrufbar auf peta.de, Stand: 21.10.2025)

PETA wird selbstverständlich behaupten, mit den tierquälerischen Taten von Marc Ching nichts zu tun zu haben. Doch die Fakten sprechen eine andere Sprache. PETA-Chefin Ingrid Newkirk trat mehrfach gemeinsam mit Marc Ching auf. Auch PETA Deutschland hatte Kontakte zu Ching und berichtete wohlwollend über seine Aktionen – offenbar, ohne die Hintergründe kritisch zu prüfen.

In dem Beitrag auf peta.de heißt es wörtlich:

Der Förderverein Animal Hope and Wellness e.V. setzt sich für Hunde und Katzen im asiatischen Hunde- und Katzenfleischhandel ein. Vereinsgründer Sebastian Margenfeld hat auf drei der berüchtigsten Fleischmärkte Indonesiens gefilmt und die verstörenden Aufnahmen mit dem Ziel veröffentlicht, ein Verbot dieser Märkte durch die indonesische Regierung zu bewirken.

Diese „verstörenden Aufnahmen“ stammen nach Recherchen der Los Angeles Times sehr wahrscheinlich aus dem Umfeld von Marc Ching – also genau jenem Aktivisten, der Metzger dafür bezahlt haben soll, Hunde für die Kamera zu verbrennen und zu töten.

Es ist fraglich, ob Sebastian Margenfeld selbst in Indonesien gefilmt hat. Vieles deutet darauf hin, dass das von PETA verbreitete Material nicht von Margenfeld selbst, sondern direkt oder indirekt aus Chings Quellen stammt. Damit hat PETA Deutschland faktisch Aussagen und Bilder übernommen, die später als gefälscht bzw. inszeniert entlarvt wurden – ohne eine nachträgliche Richtigstellung oder Löschung vorzunehmen.

Dass PETA bis heute an diesem Beitrag festhält, zeigt, wie wenig Selbstkritik und journalistische Sorgfalt in der eigenen Öffentlichkeitsarbeit offenbar vorhanden ist.

Wie viel Geld floss von PETA?

Wie viel Geld PETA für das gefälschte oder inszenierte Material bezahlt hat, bleibt unklar. In der Tierrechtsbranche gilt es als offenes Geheimnis, dass Videomaterial üblicherweise nur gegen finanzielle oder vertragliche Gegenleistungen weitergegeben wird. Es wäre also angebracht, wenn Dr. Edmund Haferbeck, PETAs berüchtigter ehemaliger Rechtsberater, einmal offenlegen würde, welche Summen hier tatsächlich geflossen sind.

PETA ist längst dafür bekannt, selbst mit manipulierten Videos zu arbeiten – etwa im Fall des Zoos Hannover, wo die Staatsanwaltschaft Manipulationen nachweisen konnte. Doch die Organisation schreckt offenbar auch nicht davor zurück, Tierleid zu provozieren, wenn es der eigenen Agenda dient.

PETA blockiert Indonesien – ein Angriff auf Pressefreiheit?

Was zunächst wie ein technisches Problem aussah, entpuppte sich als gezielte Maßnahme: Die Webseite peta.de ist aus Indonesien bis heute nicht erreichbar. Während sie sich mit VPN-Verbindungen aus anderen Ländern problemlos öffnen lässt, werden indonesische IP-Adressen systematisch blockiert.

Die Sperre trat genau in dem Zeitraum auf, als GERATI.de begann, über die in Indonesien entstandenen Videomanipulationen im Umfeld von Marc Ching zu berichten. Damit erschwert PETA gezielt, dass indonesische Nutzer – insbesondere Zeugen und lokale Journalisten – auf die eigenen Veröffentlichungen zugreifen und diese überprüfen können.

Da dieser Eingriff einen klaren Verstoß gegen die Pressefreiheit und die Informationsfreiheit darstellt, habe ich im Oktober 2025 rechtliche Schritte gegen PETA Deutschland e.V. eingeleitet.
(GERATI berichtete: PETA blockiert die Pressefreiheit – Warum ich jetzt klage, 16.10.2025)

Es ist höchst bezeichnend, dass eine Organisation, die sich öffentlich als Verfechterin von Transparenz und Ethik inszeniert, gleichzeitig den Zugang zu ihren Inhalten gezielt einschränkt, sobald sie selbst in der Kritik steht. Ob aus Angst vor Enthüllungen oder aus Kontrollwillen – das Ergebnis bleibt dasselbe: eine bewusste Behinderung journalistischer Arbeit und ein Schlag ins Gesicht der Informationsfreiheit.

Screenshot Sperre der Webseite PETA.de
Screenshot Sperre der Webseite PETA.de

Fazit: Wer PETA spendet, könnte Tierquälerei mitfinanzieren

Wenn man in Indonesien bereit ist, mit ein paar Geldscheinen um sich zu werfen, kann man jede Form von Tierquälerei bekommen, die man sich nur ausdenken kann – ob echt oder gestellt. Und genau das scheint PETA billigend in Kauf zu nehmen.

Je höher die Zahlung, desto grausamer die Bilder – das ist das Geschäftsmodell. Wer also PETA Geld spendet, sollte wissen: Er unterstützt damit nicht automatisch Tierschutz, sondern möglicherweise inszenierte, bezahlte Tierquälerei für die Kamera.

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