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Verstorbene Elefanten im Besitz von deutschen Zirkusbetrieben der letzten 10 Jahre (1.1.2007-31.12.2016)

30.01.2016 Gastartikel von Jürgen Friedrich

Unter anderem folgende nicht unvoreingenommenen Organisationen behaupten diesbezüglich folgendes als „Tatsache“, Zitate:

– „Allein in den letzten 10 Jahren sind über 20 Elefanten im Zirkus verstorben.“
(Quelle: Deutscher Tierschutzbund e.V., Webseite – ohne Datum)

– „Elefanten werden im Zirkus nur halb so alt wie in freier Natur.“
(Quelle: PETA Deutschland e.V., Webseite – ohne Datum)

– „Während ihre Artgenossen in freier Natur in der Regel 60 Jahre alt werden, erreicht kaum ein Elefant im Zirkus ein Alter von 45 Jahren.“
(Quelle: PETA Deutschland e.V., Webseite, 06.12.2011)

Dass diese Tatsachenbehauptungen schlicht UNWAHR sind, lässt sich auch unproblematisch beweisen.

PETA gibt zwar an, dass Elefanten „in freier Natur in der Regel 60 Jahre alt werden“ würden, dies entspricht aber NICHT den Tatsachen:
– Meistens denken Laien bzw. Voreingenommene Personen / Vereine behaupten zwecks Hass-schürender Propaganda, dass die durchschnittliche Lebenserwartung von Elefanten bei ca. 50-60 Jahren liegen würde.
– Dieses Alter entspricht aber eher einer MAXIMALEN statt einer DURCHSCHNITTLICHEN Lebenserwartung. Da diese Altersangabe aber oftmals bloß als/mit „Lebenserwartung“ verbreitet wird und wir bei diesem Wort automatisch zuerst an „Durchschnitt“ denken, kommt es nicht selten zu diesem Irrtum.

Foto: Elefantenbulle Colonel Joe im Circus Krone, Oktober 2010
Foto: Elefantenbulle Colonel Joe im Circus Krone, Oktober 2010

Die Backenzähne der Elefanten sprechen dagegen aber eine deutliche Sprache: Elefanten haben im Laufe des Lebens i.d.R. pro Kieferhälfte sechs Backenzähne (insgesamt also 24). Anhand von Afrikanischen Elefanten:
– Die vordersten drei Backenzähne verlieren sie bereits während ihrer „Jugend“ und der Durchbruch des vierten erfolgt im Alter von etwa 10-14 Jahren, der des fünften mit ca. 26-27 Jahren und der des sechsten und somit letzten mit etwa 34-37 Jahren.
– Verschleißt ein Elefant noch zu Lebzeiten alle 24 Backenzähne gibt es in der Wildnis nur eine logische Folge: der Hungertod. Eine „durchschnittliche Lebenserwartung“ von 50-60 Jahren ist daher (und ganz besonders aufgrund der andauernden illegalen Wilderei) alles andere als realistisch.

Interessanterweise sind es sogar die stets voreingenommenen Personen / Vereine selbst, die eine ganz andere Angabe verbreiten, es aber vermutlich gar nicht wissen, da sie niemals etwas lesen, wenn sie es verbreiten:
– Die umstrittene Elefanten-Studie von der nicht unvoreingenommenen RSPCA-Tierschutzmitarbeiterin Ros Clubb aus 2008, welche maßgeblich auf ihrer eigenen Arbeit von 2002 basiert, welche wiederum die European Elephant Group (EEG) bereits im selben Jahr scharf kritisierte und als „Gefälligkeitsgutachten“ bezeichnete, enthält sinngemäß u.a. folgende Angaben:
– Der „median lifespan“ von wild-lebenden Asiatischen Elefanten wäre 41,7 Jahre und der von wild-lebenden Afrikanischen Elefanten 35,9 Jahre.

Nachdem wir das nun wissen, benötigen wir noch die Daten der in den letzten 10 Jahren verstorbenen Elefanten im Besitz von deutschen Zirkussen.
– Für unsere Zwecke kann man auf die frei zugängliche, umfangreiche Elefanten-Datenbank von Dan Koehl (elephant.se) zurückgreifen, welche neben (weltweit) lebenden Elefanten in „Gefangenschaft“ auch verstorbene Individuen aufführt.
– Nach dieser wären seit dem 01.01.2007 bis zum 31.12.2016 (die letzten 10 Jahre) exakt 15 Elefanten im Besitz von deutschen Zirkussen verstorben. 2 davon starben allerdings im Ausland und somit außerhalb der deutschen Zuständigkeit: einer verstarb bei einem Unfall in Irland und ein weiterer in Estland.
– Der Durchschnitt der Sterbealter dieser 15 Tiere beträgt: 40,8 Jahre – der Median: 41 Jahre.

Verglichen mit den Angaben von Clubb (2008) haben von den betrachteten 15 verstorbenen Zirkuselefanten 7 Individuen den jeweiligen „median lifespan“ NICHT erreicht, WOBEI ABER bei 3 der 7 Individuen die Differenz vom Sterbealter zum „median lifespan“ nicht mal ein vollständiges Jahr beträgt.
– Bei 5 dieser 15 Individuen war das Sterbealter über 45 Jahre.

Fazit:
Beide Vereine verbreiten vorsätzlich Unwahrheiten.

Abschließende Meinungsäußerung:
Die Politik sollte wirklich die offensichtlich in Deutschland geltende „Narrenfreiheit“ für vermeintlich „gemeinnützige“ Vereine (Betrüger) aufheben, damit, wie hier PETA und der Tierschutzbund, für ihre verlogenen, rufschädigenden und ehrverletzenden „Aufklärungen“ gerade stehen müssen, statt, dass sie durch Verbreitung in den Medien und mit einem Freibrief vom Staat für jede Falsche Verdächtigung, Üble Nachrede, Verleumdung, Volksverhetzung usw. belohnt werden.

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