Jürgen Friedrich hat sich einmal die Arbeit gemacht und PeTA ´s “60 Sekunden des grausamsten Trainings der Welt“ analysiert und erstaunliche Feststellungen treffen können
04.01.2016 Gastartikel von Jürgen Friedrich
Da dieses Propaganda-Video noch immer fleißig zum Einsatz kommt, habe ich mal versucht, die darin zu sehenden 27 sehr kurzen Einzelszenen korrekt Ort und Zeit zuzuordnen, da PETA dies ja aus irgendeinem Grund (auch auf Nachfrage) vorsätzlich verschweigt. Festzuhalten ist aber, dass viele dieser Szenen definitiv ein nicht zu tolerierendes Verhalten von Individuen zeigen – andere wiederum zeigen eher die Macht der Suggestion.
Zunächst fiel mir bei dem Video auf, dass PETA bereits mit der Geräuschkulisse versucht die Zuschauer massiv zu beeinflussen: ein ständiges, immer lauter werdendes Ticken, eine Art “Horror-Musik” und auffällig laute Tier- und Schlaggeräusche. Die Zuschauer sollen offensichtlich, wie man es aus Hollywood-Filmen kennt, alleine durch das Gehörte in eine gewünschte Grundstimmung versetzt werden, damit sie dieses Empfinden automatisch auf das Gesehene projizieren.
Die einzelnen Szenen selbst sind durchschnittlich nur etwa 2 Sekunden zu sehen, dann folgt mit einem Schnitt bereits die nächste bzw. eine Texteinblendung ohne Szene. PETA lässt den Betrachtern somit also keine Zeit die einzelnen Szenen genauer zu betrachten und im Gehirn zu verarbeiten, da dann bereits die nächste, völlig andere Szene zu sehen ist. Die Zuschauer werden also quasi mit Bildern “bombardiert”, was für unser Gehirn nichts anderes als “Stress” bedeutet, weshalb wir das Gesehene dann auch als “schlimmer” wahrnehmen als es vielleicht tatsächlich ist.
Von dem insgesamt 60 Sekunden langen Video bringt PETA interessanterweise alleine 20 Sekunden NUR für Texteinblendungen auf, die den Betrachtern sogar direkt vorgeben, was man sehen würde bzw. wie man dies zu werten bzw. was man über das Gesehene zu denken / fühlen hätte. Somit verbleiben tatsächlich bloß noch 40 Sekunden für die eigentlichen Szenen des vermeintlich “grausamsten Trainings der Welt” übrig (wobei mir bei den Szenen nicht klar wird, was PETA überhaupt mit “Training” meint – nach heutigem deutschen Verständnis, Standards und Praktiken ist in den meisten Szenen nicht mal annähernd “Training” zu sehen).
Von den 27 Szenen konnten 20 ohne jeden Zweifel Russland (2012-2013), England (2009-2011) und Griechenland (2009) zugeordnet werden. Der Ort und die Zeit der verbliebenen 7 Szenen konnten auch trotz umgekehrter Bildersuche von Screenshots der Szenen nicht herausgefunden werden.
Da die (allermeisten) Szenen faktisch also gar nichts mit deutschen Zirkussen zu tun haben, präsentiert PETA die Aufnahmen (gegen jede Rationalität) einfach kurzerhand als etwas, was in ALLEN Zirkusbetrieben mit Tieren weltweit “gleich” und somit “normal” wäre – also auch in Deutschland. Eigentlich ja eine Methode, die man insbesondere von “fremdenfeindlichen” Gruppen her kennt (aber PETA kann man im Grunde bereits zu solchen dazuzählen).
Und obwohl PETA grundsätzlich nach diesem “Vorurteils”-Prinzip handelt, meint PETA sich gleichzeitig von der systematischen Massentiertötung des eigenen US-Muttervereins, der im übrigen jene Ingrid Newkirk als Präsidentin hat, die auch die 1. Vorsitzende des deutschen Vereins ist, distanzieren zu können, indem PETA argumentiert, dass dies ja zwei von einander unabhängige Vereine wären. “Doppelmoral” lässt grüßen.
PETA Deutschland e.V., YouTube-Video hochgeladen am 22.08.2013
https://www.youtube.com/watch?v=wFZkPWQOEUU
1 Kommentar
Unbekannte 7te Szene:
Carmen Zander
Auf Frau Zanders Webseite gibt es eine Stellungnahme zu dieser Szene.