PETA Feuerwerksverbot – Wie jedes Jahr dieselbe Forderung, derselbe Druck, dieselbe undemokratische Masche

Jedes Jahr aufs Neue tauchen sie auf: Aktivisten, die politischen Entscheidungsträgern vor Konferenzen oder Ministertreffen mit drastischen Bildern, Kunstblut und Alarmismus ein einziges Ziel aufdrücken wollen – ein PETA Feuerwerksverbot. Dialog? Fehlanzeige. Differenzierte Diskussion? Unerwünscht. Hauptsache, der schrille Ruf nach einem schnellen Verbot geht durch die Schlagzeilen.

Auch ich persönlich halte Böllern nicht für die klügste Form privater Geldanlage. Viele Millionen verpuffen buchstäblich in Sekunden, während kommunale Projekte, Vereine oder Tierheime jeden Cent umdrehen müssen. Aber wer glaubt, dass ein privates Feuerwerksverbot automatisch eine tierfreundliche Heilsbotschaft darstellt, der unterschätzt die Realität – und die politischen Hintergedanken gewisser Organisationen.

Während sich PETA vor Beginn der Innenministerkonferenz in Bremen mit Kunstblut, Masken und Bengalos inszenierte, zeigt sich erneut: Es geht nicht um Kompromisse, sondern um das Erzwingen von Entscheidungen. Dass dieser Weg wenig demokratisch ist, scheint niemanden zu stören.

PETA zwischen Aktionismus und Pressedruck

Vor dem Tagungsort der Innenministerkonferenz legten sich Aktivisten mit Vogel- und Hundemasken zwischen Feuerwerksattrappen. Drei weitere zündeten Bengalos und schwenkten Plakate wie „Feuerwerk tötet“. Die Message ist klar: privates Feuerwerk = Tierleid. Doch so simpel ist es nicht.

Der Protest richtete sich direkt an die Innenministerinnen und Innenminister. Die Forderung: Schluss mit privatem Silvesterfeuerwerk. Begründung: Haustiere wie Katzen und Hunde würden entlaufen, Wildtiere litten unter Stress – Wildtiere Lärmbelastung und Stress für Haustiere gehören zu den zentralen Schlagworten der Kampagne.

Natürlich sind diese Punkte nicht aus der Luft gegriffen. Aber PETA verschweigt konsequent, dass Kommunen längst Handlungsmöglichkeiten besitzen: Viele Städte richten seit letztem Jahr kommunale Verbotszonen ein – rund um Tierheime, Altstädte, Krankenhäuser oder besonders enge Wohnquartiere. Das funktioniert, ohne gleich allen Bürgern ein Totalverbot aufzuzwingen.

Doch statt diese praktikablen Lösungen zu unterstützen, wird öffentlich Druck aufgebaut. Denn ein privates Verbot wäre nur der erste Schritt – der zweite wäre das endgültige Aus des Feuerwerks.

Was ein privates Verbot wirklich bedeuten würde

PETA betont reflexartig, man fordere ja „nur“ ein privates Feuerwerksverbot. Ein generelles Verbot sei (noch) nicht durchsetzbar. Diese rhetorische Strategie ist bekannt: Forderung A soll nur den Boden für Forderung B bereiten. Und am Ende steht das absolute Verbot.

Doch was wäre, wenn tatsächlich kein einziger Bürger mehr privat böllern dürfte?

Die Folge wäre: Feuerwerke würden zum kommunalen Kostenpunkt. Städte und Gemeinden müssten Veranstaltungen organisieren, Sicherheitskonzepte erstellen und dafür zahlen. Die Zeche würde am Ende der Steuerzahler tragen – nicht die Aktivisten, die heute an den Absperrungen stehen.

Gleichzeitig blendet PETA aus, dass bestehende Regeln längst greifen:
– Kommunale Verbotszonen wurden 2024 ausgeweitet.
– Städte können Einschränkungen wegen Brandgefahr, Denkmalschutz oder Lärmbelastung verhängen.
– Der Handel weist zunehmend auf Tierschutz- und Sicherheitsrisiken hin.

Kurz: Lösungen existieren – ohne dass man gleich das private Feuerwerk vollständig abschaffen muss.

Die Strategie der Bilder – aber ohne Diskussion

Der Protest vor der Innenministerkonferenz war ein medienwirksames Spektakel: Kunstblut, Masken, Bengalos. Die Inszenierung soll zeigen: „Feuerwerk tötet.“ Doch bei nüchterner Betrachtung tötet nicht das Feuerwerk selbst, sondern unachtsamer Umgang oder schlechte Vorbereitung.

Nachweise für massenhafte Todesfälle durch Feuerwerk unter Wildtieren liefert PETA jedenfalls nicht. Stattdessen wird emotionalisiert, dramatisiert und moralisch argumentiert. Sachliche Debatte? Nicht vorgesehen.

Dabei wäre gerade Tierschutz Silvester ein Thema, das differenziert betrachtet werden müsste. Doch Aktivismus ersetzt keine Fachpolitik. Schon gar nicht, wenn Druck statt Dialog im Vordergrund steht.

Politischer Kontext: Innenministerkonferenz ohne Feuerwerksthema

Brisant ist auch, dass die Innenministerkonferenz selbst andere Schwerpunkte setzte:
– Einrichtung eines Drohnenabwehrzentrums
– Sicherheitsmaßnahmen im Fußball
– Umgang mit Cannabis

Ein Feuerwerksverbot stand nicht offiziell auf der Tagesordnung. Und selbst wenn – Beschlüsse können nur einstimmig gefasst werden. Dass sich alle Bundesländer gemeinsam hinter ein Totalverbot stellen, ist aktuell unrealistisch.

PETA weiß das. Also wird der Druck medial aufgebaut. Ein altbekanntes Muster.

Fazit: Lokale Lösungen statt pauschaler Verbote

Ein PETA Feuerwerksverbot klingt aus Sicht mancher Aktivisten attraktiv – aber es löst die realen Probleme nicht. Statt pauschaler Forderungen wären realistische Schritte sinnvoller:

– Ausweitung kommunaler Verbotszonen
– Aufklärung über sicheren Umgang
– stärkere tierfreundliche Gestaltung öffentlicher Feuerwerke
– Alternativen wie Lichtshows, Drohnen oder Laserinstallationen

Verbote helfen selten, wenn sie mit maximaler Härte durchgedrückt werden sollen. Demokratie lebt vom Austausch – nicht vom Druck auf Minister, der mit Kunstblut und Masken erzeugt wird.

Quellen:

Schreibe einen Kommentar