Weltweiter Affenhandel: Wenn PETA wieder Fakten verdreht

PETA spricht von einem weltweiten Affenhandel und suggeriert damit, dass die bei einem Unfall in den USA getöteten Tiere aus dem Ausland stammten. Doch das stimmt nicht – und zeigt einmal mehr, wie schnell die Organisation zu dramatisierenden Falschdarstellungen greift, wenn sich daraus moralisches Kapital schlagen lässt.

Der Vorfall ereignete sich im US-Bundesstaat Mississippi: Mehrere Affen entkamen nach einem Verkehrsunfall aus einem Transportfahrzeug. Die Polizei tötete die Tiere – laut PETA angeblich aus unbegründeter Panik vor möglichen Infektionen. In Wahrheit war der Hintergrund weit komplexer – und PETAs Darstellung schlicht falsch.

Der tatsächliche Vorfall

Die Tiere waren weder Teil eines weltweiten Affenhandels noch importiert. Ziel des Transports war das National Biomedical Research Center der Tulane University in New Orleans, Louisiana. Dort werden seit Jahrzehnten Versuche an Primaten durchgeführt – ein ethisch zweifellos diskutabler Bereich, aber kein internationaler Handel mit Wildfängen.

Die Affen waren entweder für diese Einrichtung bestimmt oder wurden von dort transportiert. Als der Fahrer nach dem Unfall sichtlich überfordert auf die Gefährlichkeit der Tiere hinwies und behauptete, sie dürften nur mit Schutzanzügen berührt werden, blieb den Beamten keine Wahl: Aus Sicherheitsgründen wurden die Tiere getötet.

Die Universität dementierte später klar, dass die Affen infiziert oder krank waren. Dennoch wiederholte PETA-Vertreterin Sabrina Engel öffentlich die Behauptung, der Vorfall zeige die Risiken des internationalen Tierhandels. Eine Aussage, die in keinem US-Medienbericht bestätigt wird.

Wenn Moral zur PR wird

Dass PETA mit überzogenen Darstellungen arbeitet, ist nichts Neues. Engel sprach von ethischen und sicherheitstechnischen Problemen eines globalen Tierversuchshandels – obwohl der Unfall ausschließlich innerstaatliche Transporte betraf. Wieder einmal dient das Schicksal einzelner Tiere als Bühne für moralische Empörung, nicht für sachliche Aufklärung.

Natürlich sind Tierversuche ein schwieriges Thema. Doch PETAs ständige Skandalisierung hilft weder den Tieren noch der Wissenschaft. Statt faktenbasierter Kritik liefert die Organisation ein emotionales Drehbuch, das Realität und Ideologie vermischt. Aussagen über Tierleid, zoonotische Krankheiten oder die „öffentliche Gesundheit“ werden so in einen Zusammenhang gestellt, der in diesem Fall schlicht nicht existierte.

Heuchelei und blinde Flecken

Besonders zynisch wird es, wenn PETA sich selbst als moralische Instanz aufspielt. Denn dieselbe Organisation tötet jedes Jahr tausende Hunde und Katzen in ihren US-eigenen Einrichtungen – angeblich, um ihnen ein „gutes Ende“ zu bereiten. Vielleicht sollte Frau Engel, statt falsche Schlagzeilen über Mississippi zu verbreiten, lieber im eigenen Haus beginnen und das Töten sogenannter „geretteter“ Tiere beenden.

Die Forderung nach tierversuchsfreien Methoden ist richtig – doch sie verliert an Glaubwürdigkeit, wenn sie mit Desinformation vermischt wird. Wissenschaftliche Kritik braucht Fakten, keine Kampagnenrhetorik.

Fazit

Der Unfall in Mississippi war tragisch, aber kein Beleg für einen globalen Affenhandel. PETA hat den Fall bewusst verzerrt dargestellt, um ihre Anti-Tierversuchsagenda zu untermauern. Wer ständig mit Übertreibungen arbeitet, gefährdet die Glaubwürdigkeit des gesamten Tierschutzes.

Statt immer neue Schlagworte wie Speziesismus zu bemühen, sollte sich PETA lieber an die eigenen Prinzipien erinnern: Ehrlichkeit, Transparenz und Mitgefühl – nicht nur gegenüber den Tieren, sondern auch gegenüber der Wahrheit.

Quellen:

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