Mobiles Schlachten: PETA empört sich – und tötet selbst

In Wildau wurde ein Modellprojekt vorgestellt, das das mobile Schlachten direkt auf der Weide oder im Stall ermöglichen soll. Ziel ist es, Tieren den Stress langer Transporte zu ersparen – eine Idee, die in der Landwirtschaft als Fortschritt gilt. Doch PETA sieht darin das genaue Gegenteil: Die Organisation spricht von einer „Tatort-Situation“ und lehnt jede Form des Tötens grundsätzlich ab.

Die Empörung ist groß – zumindest, wenn andere töten. Denn während PETA öffentlich gegen jedes Schlachtprojekt wettert, zeigt ein Blick in die eigenen Statistiken ein anderes Bild: In den USA tötet die Organisation selbst jedes Jahr bis zu 90 Prozent der Tiere, die in ihre Obhut gelangen.

PETA kritisiert „humanes mobiles Schlachten“

In Wildau präsentierte man ein „mobiles Schlachtfahrzeug“, das laut Initiator Olaf Mahr die „humanste Art der Schlachtung“ bieten soll. Tiere werden vor Ort betäubt, getötet und anschließend abtransportiert. Unterstützt wird das Projekt sogar vom Umweltministerium – ein Hinweis darauf, dass es hier nicht um Billigproduktion, sondern um stressärmere Verfahren geht.

PETA-Vertreterin Julia Weibel sieht das anders. In einer Stellungnahme bezeichnet sie das Töten in vertrauter Umgebung als „erschütternd“ und lehnt die Idee des „humanen Schlachtens“ kategorisch ab. Das Zuhause der Tiere werde zum „Tatort“, so ihre drastische Formulierung. Empathie bedeute für sie nicht, Leiden zu verringern, sondern jedes Töten zu beenden.

Eine klare Position – zumindest auf dem Papier. Denn während die Organisation das Projekt in Wildau als ethisch unvertretbar verurteilt, vermeidet sie Antworten auf die Frage, warum ausgerechnet in ihren eigenen Tierheimen so viele Tiere sterben.

Zwischen Doppelmoral und Dogma

Das mobile Schlachten soll laut Befürwortern nicht die industrielle Tierhaltung retten, sondern sie menschlicher machen. Es ist ein Versuch, Verantwortung und Tierwohl in Einklang zu bringen. Für PETA dagegen bleibt es Speziesismus – also die Überzeugung, dass der Mensch sich über andere Tierarten erhebt.

Ironischerweise trifft dieser Vorwurf ausgerechnet auf PETAs eigenes Handeln zu. Denn wenn 90 Prozent der aufgenommenen Hunde und Katzen am Ende eingeschläfert werden, ist das schwerlich eine „zukunftsorientierte Landwirtschaft ohne Tierleid“, sondern schlicht Tierleid mit anderem Etikett.

Die Organisation lehnt jeden technischen Fortschritt ab, der das Töten „nur“ erträglicher machen will. Doch diese Haltung blockiert reale Verbesserungen – und lässt Millionen Tiere genau dort leiden, wo praktische Lösungen helfen könnten: in Transporten, Ställen und Schlachthöfen.

Moralische Fragen ohne Antworten

PETA argumentiert, dass kein Tier sterben möchte – eine Aussage, der niemand widersprechen wird. Aber auch kein Tier möchte hungern, verwahrlosen oder unversorgt bleiben. Genau das passiert jedoch, wenn radikale Ideologien verhindern, dass Tierwohl pragmatisch gedacht wird.

In diesem Fall wird Tierleid nicht beendet, sondern nur verschoben – aus den Ställen der Landwirte in die Hände der Aktivisten. So entsteht kein Fortschritt, sondern Stillstand, verpackt in moralisch klingende Schlagworte wie „Antispeziesismus“.

Fazit

Das mobile Schlachten ist sicher kein Allheilmittel, aber ein Schritt in Richtung weniger Leid. PETAs Kritik daran zeigt einmal mehr, dass Ideologie und Realität selten zusammenpassen. Wer 90 Prozent der eigenen Tiere tötet, sollte sich gut überlegen, ob er anderen moralische Vorträge über „Empathie“ und „Tierleid“ hält.

Am Ende bleibt die Frage: Wer handelt wirklich im Sinne der Tiere – derjenige, der versucht, das Unvermeidliche zu verbessern, oder derjenige, der aus Prinzip alles ablehnt, aber selbst tötet?

Quellen:

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