Inhaltsverzeichnis
In Zeiten, in denen immer mehr bedrohte Affenarten vor dem Aussterben stehen, wird der internationale Artenschutz zur Überlebensfrage. Während Wissenschaftler, Zoos und Naturschutzorganisationen weltweit an praktikablen Lösungen arbeiten, glänzt das Great Ape Project in Deutschland durch eine gefährliche Mischung aus Ideologie und Untätigkeit. Statt zu helfen, behindert es Maßnahmen, die das Überleben gefährdeter Arten sichern könnten. Diese Great Ape Project Kritik zeigt auf, wie dringend ein Umdenken nötig ist.
Die folgende Analyse vertieft die Great Ape Project Kritik weiter und beleuchtet, warum ein ideologisch getriebenes Verhalten in der Praxis des Artenschutzes so schädlich ist.
Die alarmierende Lage der Affenpopulationen
Die Situation ist alarmierend: Weltweit gelten mehr als 65 Prozent der bekannten Affenarten als bedroht. Besonders dramatisch ist die Lage in Asien und auf Madagaskar, wo zahlreiche Arten vom Aussterben bedroht sind oder bereits als verschollen gelten. Das Deutsche Primatenzentrum (DPZ) hat in einer aktuellen Auswertung die dramatische Zunahme der Bedrohungslage hervorgehoben.
Madagaskar ist dabei ein besonders kritischer Brennpunkt. Viele der dortigen Arten leben nur in eng begrenzten Regionen und reagieren empfindlich auf Lebensraumverlust, Wilderei und den Klimawandel. Gerade deshalb ist die kommende internationale Konferenz im Juni 2025 von großer Bedeutung. Dort sollen endlich konkrete Schritte eingeleitet werden, um dieser Entwicklung etwas entgegenzusetzen. Die Uhr tickt, und ohne ein koordiniertes Eingreifen droht das endgültige Aus für viele Primatenarten.
Zugleich zeigt sich die globale Dimension des Problems: Auch in anderen Teilen der Welt wie Zentralafrika, dem Amazonasgebiet oder auf den Philippinen schrumpfen die Lebensräume der Affen rapide. Ohne grenzüberschreitende Zusammenarbeit und langfristige Schutzstrategien im Artenschutz wird der Verlust biologischer Vielfalt unumkehrbar.
Hoffnung durch Zoos: Der Kongress in Madagaskar
Im Juni 2025 wird auf Madagaskar ein internationaler Kongress stattfinden, bei dem über konkrete Maßnahmen zum Schutz bedrohter Affenarten beraten wird. Eine der voraussichtlich entscheidenden und längst überfälligen Maßnahmen wird die Entnahme einzelner Tiere aus Wildpopulationen sein, um diese in Zoos auf der ganzen Welt im Rahmen koordinierter Erhaltungszuchtprogramme zu erhalten.
Der Grundgedanke: Nur wenn es gelingt, stabile Populationen in Menschenobhut aufzubauen, besteht eine realistische Chance, diese Arten langfristig zu retten und möglicherweise wieder auszuwildern. Dieser Ansatz ist in der modernen Artenschutzpraxis bewährt und notwendig, um das Aussterben seltener Arten zu verhindern.
Viele Zoos weltweit verfügen über die notwendige Infrastruktur, wissenschaftliche Kompetenz und langjährige Erfahrung im Bereich Ex-situ-Artenschutz. Zahlreiche Erfolgsgeschichten, wie etwa die Wiederansiedlung des Wisents oder des Kalifornischen Kondors, zeigen, dass dies kein bloßer Wunschtraum ist.
Zudem kann die Haltung in Menschenobhut wertvolle Daten über Verhalten, Fortpflanzung und Biologie liefern, die in der Wildbahn kaum erhoben werden können. Diese Informationen fließen direkt in Schutzkonzepte vor Ort ein und fördern den nachhaltigen Artenschutz.
Great Ape Project Kritik: Lautstark gegen die, die helfen
Schon der erste Eindruck wirkt wenig vertrauenserweckend: Die offizielle Webseite des Great Ape Project erinnert in Aufbau und Gestaltung stark an Internetseiten der 1990er-Jahre. Technisch veraltet, unübersichtlich und textlastig vermittelt sie nicht gerade den Eindruck einer modernen, international vernetzten Organisation.
Hinzu kommt, dass das GAP kein eigenständiger Verein ist. Es wird unter dem Dach der ohnehin kontrovers diskutierten Giordano Bruno Stiftung geführt. Pikant: Seit dem Jahr 2025 wurde der Verweis auf die Giordano Bruno Stiftung aus dem Impressum der GAP-Webseite entfernt. Ob dahinter ein internes Zerwürfnis oder eine bewusste strategische Distanzierung steckt, bleibt unklar – auffällig ist es allemal.
Doch genau hier stellen sich radikale Tierrechtsorganisationen wie das Great Ape Project (GAP) quer. Anstatt die Zoos für ihren Beitrag zur Arterhaltung zu unterstützen, diffamiert GAP seit Jahren systematisch die Haltung und Zucht von Menschenaffen in zoologischen Einrichtungen.
Man schießt aus ideologischer Verblendung gegen jene, die tatsächlich etwas für den Schutz der Tiere tun. Dabei nimmt man offenbar billigend in Kauf, dass durch das Ausbleiben gezielter Zuchtprogramme bedrohte Arten vollständig verschwinden.
Die Argumentation von GAP ist dabei oft widersprüchlich und faktenfern. Während man die Haltung in Zoos verteufelt, bleibt man jede Antwort schuldig, wie der konkrete Schutz der Wildtiere sonst aussehen soll. Forderungen nach „Rechten“ für Menschenaffen ersetzen keine praktische Artenschutzarbeit.
Diese Beobachtungen verdeutlichen erneut die Relevanz einer fundierten Great Ape Project Kritik, denn es mangelt nicht nur an praktischen Maßnahmen, sondern auch an einer glaubwürdigen Strategie zur Rettung der Wildpopulationen.
Keine Hilfe für Wildtiere: Die Leere des GAP-Engagements
Statt konstruktiver Lösungen liefert GAP Schlagworte. Statt aktiver Artenschutzarbeit kommen nur Bekenntnisse zu „Rechten“ für Menschenaffen. Der Schutz der Wildpopulationen? Fehlanzeige. Eine Analyse des GAP-Engagements zeigt deutlich:
Das Projekt engagiert sich nicht vor Ort, es betreibt keine Schutzreservate, es beteiligt sich nicht an internationalen Erhaltungszuchtprogrammen. Stattdessen verbreitet man in deutschen Medien plakative Forderungen und polemisiert gegen Zoos, die unter strengsten gesetzlichen Vorgaben arbeiten und teils bahnbrechende Erfolge im Artenschutz vorweisen können.
Auch in der internationalen Zusammenarbeit fehlt jede Spur von GAP. Weder bei der IUCN, noch bei CITES oder der EAZA ist das Projekt aktiv eingebunden. Von wissenschaftlicher Expertise oder praktischer Hilfe keine Spur.
Die Rolle der Zoos im Artenschutz steht im direkten Kontrast zur passiven Haltung von GAP. Diese Gegenüberstellung ist zentral für jede differenzierte Great Ape Project Kritik.
Zoos als Rettungsanker: Fakten, die GAP ignoriert
Zoos konnten bereits vielfach zeigen, dass durch koordinierte Zuchtprogramme (z. B. innerhalb des EAZA Ex-Situ Programmes) bedrohte Tierarten stabilisiert und teilweise sogar erfolgreich in ihre ursprünglichen Lebensräume zurückgeführt werden konnten.
Auch im Fall der bedrohten Affenarten auf Madagaskar und in Südostasien sind es zoologische Institutionen, die das notwendige Fachwissen, die Infrastruktur und die Erfahrung mitbringen, um diesen Arten überhaupt noch eine Zukunft zu ermöglichen.
Zoos leisten zudem Bildungsarbeit. Millionen Menschen erhalten dort einen Zugang zur Tierwelt, der Empathie fördert und das Bewusstsein für Umwelt- und Artenschutz schärft. Diese Wirkung darf nicht unterschätzt werden.
Viele Zoos finanzieren außerdem direkt Projekte in den Herkunftsländern bedrohter Arten und unterstützen Anti-Wilderei-Initiativen, lokale Forschung sowie den Aufbau von Reservaten.
Ideologie statt Verantwortung
Doch GAP verschließt die Augen vor dieser Realität. Stattdessen fordert man eine sofortige Beendigung der Haltung von Menschenaffen in deutschen Zoos, ignoriert aber dabei völlig, dass dies das Todesurteil für viele hochbedrohte Arten bedeuten würde.
Das ist keine Tierliebe – das ist verantwortungslose Ideologie. Eine Haltung, die nicht nur fernab der wissenschaftlichen Realität steht, sondern aktiv die Rettung ganzer Arten gefährdet.
In einer Zeit, in der das sechste große Artensterben an Fahrt aufnimmt, braucht es pragmatische Lösungen und einen Schulterschluss zwischen Wissenschaft, Politik und Praxis. Wer sich dem verweigert, spielt mit der biologischen Vielfalt unseres Planeten.
Was leistet GAP wirklich?
Wenn sich das GAP weiterhin weigert, die komplexe Realität des Artenschutzes anzuerkennen, stellt es sich nicht nur gegen Zoos, sondern gegen den globalen Konsens von Wissenschaftlern, Artenschützern und internationalen Naturschutzorganisationen.
Wer glaubt, dass man Tierarten retten kann, indem man sie sich selbst überlässt, hat den Ernst der Lage nicht verstanden. Die Öffentlichkeit sollte sich die Frage stellen: Was leistet das Great Ape Project eigentlich konkret für den Erhalt bedrohter Affenarten?
Die Antwort ist ernüchternd. Und sie zeigt: Wer wirklichen Artenschutz will, darf sich nicht von lautstarken, aber tatenlosen Ideologen in die Irre führen lassen.
Es ist Zeit, Organisationen nach ihrer Wirksamkeit und ihrem tatsächlichen Beitrag zum Schutz der Artenvielfalt zu beurteilen. Im Fall des Great Ape Project bleibt von all den großen Worten wenig Substanz übrig. Wer sich wirklich für bedrohte Affenarten engagieren will, sollte auf diejenigen hören, die mit beiden Beinen in der Praxis stehen.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Wer sich ernsthaft mit dem Thema Artenschutz auseinandersetzt, kommt an einer sachlichen, aber deutlichen Great Ape Project Kritik nicht vorbei.
Fazit
Der Schutz bedrohter Affenarten ist eine der drängendsten Aufgaben im internationalen Naturschutz. Während Zoos weltweit Verantwortung übernehmen und mit konkreten Maßnahmen die Zukunft gefährdeter Arten sichern wollen, zeigt das Great Ape Project ein gefährlich passives Verhalten. Mit lautstarker Rhetorik, aber ohne praktische Beiträge, schwächt es nicht nur die öffentliche Wahrnehmung zoologischer Arbeit, sondern gefährdet aktiv den Erfolg bewährter Artenschutzstrategien.
Wer den Ernst der Lage erkannt hat, sollte erkennen, dass Ideologie keine Tiere rettet. Statt ideologischer Blockade brauchen wir tragfähige Konzepte, Zusammenarbeit und wissenschaftlich fundierte Strategien. Zoos sind bereit, diese Verantwortung zu tragen. Es ist höchste Zeit, dass das Great Ape Project sich fragt, ob es wirklich Teil der Lösung oder doch längst Teil des Problems geworden ist.
Quellen:
- Süddeutshe.de – Bericht: Zahl bedrohter Affenarten nimmt zu – https://www.sueddeutsche.de/wissen/tierschutz-bericht-zahl-bedrohter-affenarten-nimmt-zu-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-250515-930-544933
- Pro Wildlife – Schutzprojekte Weltweit – https://www.prowildlife.de/ueber-uns/hilfe-vor-ort/schutzprojekte/
- Great Ape Project – Webseite des Great Ape Project – https://www.greatapeproject.de/
- Giordano Bruno Stiftung – Great Ape Project kritisiert Haltungsbedingungen von Menschenaffen in deutschen Zoos – https://www.giordano-bruno-stiftung.de/meldung/menschenaffen-zoo
- GERATI – Great Ape Project scheitert mit Strafanzeige gegen den Krefelder Zoo – https://gerati.de/2023/09/25/great-ape-project-scheitert-mit-strafanzeige/