Kein Werbespot hat wohl in den letzten Jahren so für Aufregung gesorgt wie der neueste Vegane von Katjes. Der Werberat sieht keine Verstöße.
Es war zu erwarten, das insbesondere radikale Tierrechtsgruppen diesen Werbespot von Katjes in den Himmel loben. Katjes scheint komplett auf die Vegane Schiene wechseln zu wollen.
Ist es einem normalen Konsumenten egal, ob nun die verwendete Milch von einer Kuh stammt oder aus Hafer produziert wurde, müssen Veganer expliziert darauf hingewiesen werden.
Die einseitige Werbung von Katjes zeigt doch bereits die Randgruppe, die man erreichen möchte. Dieses Produkt scheint sich, wie es den Anschein hat schwer zu verkaufen. Ob es am Geschmack liegt, kann ich persönlich nicht sagen. In jedem Fall scheint es ein fragwürdiges Vorgehen von Katjes zu sein.
Der Aufschrei war groß, als Katjes diesen Werbespot präsentierte
Selbst Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) meldete sich auf Twitter zu Wort und setzte folgenden Tweet ab. „Dass Unternehmen für ihre Produkte werben, ist verständlich, aber dass das nur mit Landwirtschaftsbashing + plumpem Abwerten aller Milchbauern geht, ist nicht anständig.„
Nun, vegane Produkte kann man anders und besser bewerben, als mit marschierenden grauen Kühen. Der Seitenhieb in Richtung Milchindustrie ist deutlich zu erkennen. Der auf Katjes hereinbrechen Shitstorm aus dem landwirtschaftlichen Bereich wurde, sowie es den Anschein hatte durch fleißiges Löschen der Kommentare von Katjes beiseite geräumt!
Auf der Facebook Seite von Katjes spricht man von einem Lovestorm. Negative Kommentare finden man weder auf Facebook noch auf YouTube. Wurden diese einfach gelöscht um sich der Wahrheit nicht stellen zu müssen.
Dass es negative Kommentare gegeben haben muss, wird in anderen positiven Kommentaren immer wieder erwähnt. Aber warum muss man die Kritik löschen, anstatt sich dieser zu stellen!
Dieses Vorgehen kennt man aus der radikalen Tierrechtsszene zu Genüge. Was nicht ins eigene ethische Konzept passt, wird einfach gelöscht und gesperrt.
Werberat lehnte Beschwerde ab
Amüsant ist, dass es wieder einmal radikale Tierschutz Parteien gibt, die sich den Erfolg auf die eigene Fahne schreiben möchten. Dass man mit dieser Äußerung, dem Werberat, der eigentlich der Neutralität verpflichtet ist, seine Kompetenz abspricht, scheint in die Veganer Gehirne nicht mehr hineinzupassen.
So schrieb die Partei Mensch Umwelt Tierschutz (MUT) in ihrer Presseerklärung folgendes:
Katjes-Werbespot verstößt *NICHT* gegen Werberichtlinien
Die Partei Mensch Umwelt Tierschutz appellierte in einem Schreiben der Parteivorsitzenden an den Deutschen Werberat, die Klagen gegen den Katjes-Werbespot abzuweisen. Der Werberat hat nun auch dank des Appells der Tierschutzpartei offiziell beschlossen, dass der vieldiskutierte Spot von Katjes für ihre kuhmilchfreie Schokolade nicht gegen die Richtlinien des Werberats und auch nicht gegen wettbewerbsrechtliche Vorgaben verstößt.
Der Werberat hebt in seiner Stellungnahme hervor, dass in dem Spot keine Verächtlichmachung der Tierhaltung in Deutschland zu erkennen ist, sondern vielmehr mittels angemessener Darstellungsweise auf die breite gesellschaftliche Debatte zu den Missständen der industriellen Massentierhaltung Bezug genommen wird. Ein kleiner Schritt in Richtung Abschaffung jeglichen Tierleids! Unser Dank gilt insbesondere Gerald Scarfe (arbeitete u.a. bereits für Pink Floyd), der für die Realisierung dieser einzigartigen Werbung maßgeblich verantwortlich war.
Von der Firma Katjes erwarten wir nun Rückgrat bei der Vermarktung veganer Produkte. Ihr habt in den letzten Tagen viele neue Kund*innen gewonnen, die hinter euch stehen werden!
So ganz bei der Wahrheit konnte man bei der MUT dann letztendlich doch nicht bleiben. Denn in der Stellungnahme des Werberates heißt es.
Die Werbemaßnahme visualisiere Massentierhaltung zwar einseitig und überspitzt in düsteren Farben, teilt der Werberat mit. „Jedoch handelt es sich hierbei um für Werbung typische Stilelemente, deren Einsatz grundsätzlich von der grundrechtlich geschützten Meinungsfreiheit gedeckt ist, soweit hierdurch nicht die Rechte anderer z. B. durch pauschale Herabwürdigungen bzw. Verunglimpfungen verletzt werden“, heißt es in der Begründung des Gremiums. Derartige Tendenzen seien hier jedoch nicht erkennbar.
Konsument hat die Macht
Wer Katjes und seine Marken jetzt meiden möchte, da er sich von diesem Werbespot beleidigt fühle sei auf die Marken die Katjes besitzt hingewiesen.
Ich selbst wusste nicht das zu Katjes „Wick“ und „Ahoj Brause“ gehören.
Ich möchte hier natürlich niemanden aufhetzen, diese Produkte nicht mehr zu konsumieren, jedoch würde es ein deutliches Zeichen an dieses Unternehmen setzen, was man von ihrer Werbestrategie hält.
Wie bereits mehrere Unternehmen feststellen mussten, kann man allein von Veganern nicht überleben!
Vielleicht gibt es dann bald, eine Katjes-Werbung, die ein schrumpfendes Veganer-Gehirn zeigt. Denn dieses würde ja auch nur überspitzt sein und niemanden direkt beleidigen!