Wildtierverbot in England – wenn Tierrechtler jubeln lohnt es sich, dieses zu hinterfragen

Wildtierverbot in England – wenn Tierrechtler jubeln lohnt es sich, dieses zu hinterfragen

Wildtierverbot in England – wenn Tierrechtler jubeln lohnt es sich, dieses zu hinterfragen

Aktionsbündnis – Tiere gehören nicht zum Circus spricht von einem großartigen Erfolg! England beschließt Wildtierverbot!

Scheint es in Deutschland aufgrund Lage des Grundgesetzes unmöglich zu sein, ein generelles Wildtierverbot in Deutschland zu erlassen, klammern sich Tierrechtler an jedem Strohhalm, der sich ihnen zeigt. Dieses Mal ist es England, das sich gegen den traditionellen Zirkus ausspricht und ab dem Jahr 2020 ein Wildtierverbot erlassen hat.

Schauen wir uns einmal an wie viele Wildtiere es in englischen Zirkusse derzeit gibt.

Derzeit werden 19 wilde Tiere in Wanderzirkussen in ganz England eingesetzt, darunter Kamele, Rentiere und Zebras.

Express.de

Ja, ihr lest richtig. In ganz England gibt es gerade einmal 19 Wildtiere in Zirkusse. Darunter ist kein einziger Elefant, Giraffe, Flusspferd oder Großkatze. Ein leichtes hier ein Verbot zu erlassen, da die Zirkusse von Haus aus nicht auf Tierattraktionen setzen.

Ganz anders sieht es da aber in Deutschland aus!

In Deutschland gibt es über 181 einzelne Zirkusunternehmen, in denen 20 Elefanten, 4 Giraffen (wobei zwei nicht mehr am Zirkusbetrieb teilnehmen), 1 Flusspferd und über 200 Großkatzen mitgeführt werden.

Die Tiere im Zirkus werden von jeder Gemeinde, wo der Zirkus auftritt, durch Veterinäre kontrolliert. Mängel werden in einem Buch festgehalten, damit der nächste Veterinär prüfen kann, ob die Mängel beseitigt wurden. In Deutschland zählen Zirkusse zu den am meist kontrollierten Unternehmen.

Der Fall Lüneburg

Die Linken in Lüneburg stellten zum Beispiel die Behauptung auf, dass allein in Lüneburg jede zweite Kontrolle durch das Veterinäramt bei Zirkusse, einen schwerwiegenden Mangel aufgezeigt haben solle.

Tierschutzrechtliche Verstöße bei jeder zweiten Zirkuskontrolle
Bei nahezu jeder zweiten Kontrolle von Zirkusbetrieben durch das Veterinäramt im Landkreis Lüneburg werdentierschutzrechtliche Verstöße festgestellt. Dies ist das Ergebnis einer Anfrage, welche die Linke Kreistagsfraktion gestellt hat. „Wir wollten wissen, wie viele Kontrollen im Zeitraum der letzten 5 Jahre stattfanden. Der Landkreis ist dabei bemüht, jeden Zirkusbetrieb mindestens einmal pro Gastspiel zu kontrollieren. Insgesamt fanden von 2012 bis Juni 2017 laut Angaben des Kreises in 14 verschiedenen Zirkussen insgesamt 49 Tierschutzkontrollen statt. Davon wurden in 23 Fällen Verstöße festgestellt, das ist fast bei jeder zweiten Kontrolle. Dieses Ergebnis ist erschreckend. Es zeigt, dass Tiere im Zirkus leiden und gerade Wildtiere dort nicht hingehören“, so der linke Kreistagsabgeordnete und Umweltaktivist Christoph Podstawa.
„Für die Stadt Lüneburg versuchen wir gemeinsam mit anderen Fraktionen im Ausschuss für Feuerwehr und Gefahrenabwehr ein rechtsicheres Wildtierverbot zu erarbeiten“ erklärt David Amri von der Linken Stadtratsfraktion. „Leider ist Tierschutz allein juristisch gesehen kein ausreichender Grund für eine Kommune, ein Wildtierverbot für Zirkusse zu erlassen. Das haben verschiedene Urteile gezeigt. Die aktuellen Zahlen aus dem Landkreis zeigen aber, wie dringend der Handlungsbedarf ist. Gerade kündigt auch schon wieder der nächste Zirkusbetrieb sein Gastspiel für Lüneburg mit zahlreichen wildlebenden Tierarten an. Dem wollen wir ein Ende setzen und hoffen auf konstruktive Mitarbeit der Verwaltung und der anderen Fraktionen, um ein rechtssicheres Verbot zu formulieren. Es gibt zahlreiche Zirkusse mit tollen akrobatischen und artistischen Vorführen, die ganz ohne Tiere auskommen, sodass niemand auf Zirkusshows verzichten muss“, so Amri weiter.
Ein Termin für die nächste Sitzung des Ausschusses für Feuerwehr und Gefahrenabwehr, in dem der Antrag der Linken weiterbearbeitet wird, steht noch nicht fest.

https://www.dielinke-lueneburg.de/index.phpid=57860&no_cache=1&tx_news_pi1[news]=18735&tx_news_pi1[controller]=News&tx_news_pi1

Daraufhin wendete ich mich an das zuständige Veterinäramt und erhielt eine erstaunliche Antwort.

Meine Anfrage …

Sehr geehrte Damen und Herren,
mein Name ist Silvio Harnos und ich recherchiere derzeit im Bereich Zirkuskontrollen durch Veterinärämter in Deutschland.
Die Linke – Kreisverband Lüneburg, schrieb in einer Pressemitteilung vom 04.07.2017 das im Zuständigkeitsbereich ihres Veterinäramtes in den Jahren 2012 bis Juni 2017, 49 Tierschutzkontrollen bei Zirkussen durchgeführt worden sind. In 23 Fällen wurden angeblich Mängel festgestellt.
Pressmitteilung Die Linke–Kreisverband Lüneburg: https://www.dielinke-lueneburg.de/index.php?id=57860&no_cache=1&tx_news_pi1[news]=187035&tx_news_pi1[controller]=News&tx_news_pi1[action]=detail
Nun meine Fragen:
Leider lässt sich aus der Pressmitteilung der Linken nicht herausschließen, um welche Grad sich die Verstöße handelten und ob und in welcher Form und Weise das Veterinäramt Forderungen an die an die kontrollierten Zirkusse stellte.
1. Gab es schwerwiegende Verstöße in diesem Zeitraum, die mit einem Auftrittsverbot von Tieren verbunden waren.
2. Gab es Zirkusse, die in diesem Zeitraum ohne Verstöße kontrolliert wurden, wenn ja welche?
3. Wurde die Mangelbeseitigung überprüft?
Ich würde mich über eine kurzfristige Antwort auf meine drei Fragen freuen.

Anfrage von GERATI per E-Mail

… und die erstaunliche Antwort …

Sehr geehrter Herr Harnos,
Ihre Anfrage beantworte ich wie folgt, obwohl für mich nicht erkennbar ist, welches Pressemedium Sie vertreten.
zu 1: nein
In dem Zeitraum mussten lediglich 3 Bußgeldverfahren eingeleitet werden, weil der Zirkusbetrieb sich entgegen den Bestimmungen des Tierschutzgesetzes nicht vor seinem Gastspiel im Veterinäramt angemeldet hatte.
zu 2: ja
Aus Datenschutzgründen kann ich Ihnen die Namen nicht nennen.
zu 3:
Mängel werden ins Bestandsbuch eingetragen und spätestens vom nächsten kontrollierenden Veterinäramt überprüft.
Die Linke-Kreistagsfraktion bezieht sich auf eine öffentliche Anfrage im letzten Kreistag am 19.06.2017, die Sie hier finden:
https://www.landkreis-lueneburg.de/Home-Landkreis-Lueneburg/Politik-und-Verwaltung/Kreistag/Sitzungskalender.aspx
Mit freundlichen Grüßen
Im Auftrag

Antwort auf meine Anfrage

Warum müssen Parteien immer Lügen?

Wie man sieht, gab es gerade einmal drei Bußgeldverfahren in Lüneburg und das nicht wegen Verstöße gegen das Tierschutzgesetz, sondern weil drei Zirkusse es versäumt hatten, ihre Anreise vorab anzumelden.

Nach den Linken, fordern aber auch die Grünen, immer wieder ein Wildtierverbot. Die Grünen gehen nach einer Antwort auf eine Anfrage von GERATI, tatsächlich davon aus, dass es in Deutschen Zirkusse immer noch Tiger gibt, die durch einen brennenden Reifen springen und Bären die auf einem Moped durch die Manage fahren.

Sehr geehrter Herr Harnos,

Haben Sie herzlichen Dank für ihre Zuschrift an uns Grüne im Bundestag.

Auch wir als grüne Bundestagsfraktion lehnen Wildtiere in Zirkussen entschieden ab.

Kein Tiger springt freiwillig durch einen brennenden Reifen, kein Bär fährt von sich aus Motorrad. Für die betroffenen Tiere ist das Zirkusleben alles andere als ein Vergnügen.

Antwort auf eine Anfrage von GERATI an die Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen

Erster Antrag für ein Wildtierverbot grenzte an Volksverhetzung!

Aber auch der erste Antrag des Bundesrates für ein Wildtierverbot in Zirkusse aus dem Jahr 2003 offenbart die fehlende Sachkenntnis der Politiker. Dort heißt es in der Drucksache 595/03, hinterlegt beim Bundesrat wie folgt …

-viele Zirkusbetriebe sind wirtschaftlich nicht in der Lage, die finanziellen Mittel für erforderliche Anschaffungen, Unterhalts- und (Spezial-) Tierarztkosten aufzubringen, zudem erschweren oft auch der niedrige Bildungsgrad und das Leben in einem eigenen Wertesystem das notwendige Verständnis für die Erfordernisse einer modernen, tiergerechten Haltung von Wildtieren.

Drucksache 595/03

Die Aussagen die im Jahr 2003 über Zirkusse gemacht wurden, grenzen wohl schon an Volksverhetzung und sehen diese Berufsgruppe im Bereich der Sinti und Roma. Was für einen deutschen politischen Antrag, schon mehr als ein starkes Stück ist.

Tierrechtler wissen gar nicht was im Entschließungsantrag des Bundesrates drin steht! Dort sind zum Beispiel Großkatzen, wie Tiger und Löwen generell von einem Wildtierverbot ausgeschlossen. Für alle anderen Tiere, wird eine lebenslange Übergangslösung gefordert. Heute schon gibt es für Elefanten und andere Großtiere ein Zuchtverbot für Zirkusse, sodass diese nach deren Ableben in keinem Zirkus mehr zu sehen sein werden.

Den Tieren im deutschen Zirkus geht es sehr gut!

Dieses Beweisen nicht nur die Kontrollen der Behörden, sondern auch die öffentlichen Trainingseinheiten, die viele Zirkusse mittlerweile anbieten. Dort kann man sich von der Pflege und Haltung der Tiere persönlich ein eigenes Bild machen und muss nicht immer auf manipuliertes und aus dem Ausland stammendes, von Peta veröffentlichtes Videomaterial zurückgreifen.

Ein Wildtierverbot ist nicht nur Grundgesetzwidrig, es ist auch nicht notwendig. Die Tiere, die in einem deutschen Zirkus leben, sind keine Wildtiere mehr. Es sind Tiere, die liebevoll in menschlicher Obhut aufgezogen worden sind.

Gleichzeitig wäre ein Wildtierverbot allein schon aufgrund der Anzahl der Tiere kaum zu stemmen. In Mexiko wurde das gesetzlich erlassene Wildtierverbot zurückgenommen, da über 4.000 Tiere der sichere Tod drohte. In Holland werden Tiere weiter im Zirkus transportiert. Diese dürfen nur nicht mehr auftreten. Dadurch hat der holländische Gesetzgeber, diesen Tieren letztendlich die Beschäftigung, die sie mit Spaß und Freunde durchführten, entzogen.

Fazit des ganzen!

Der Jubel um das Wildtierverbot in England, scheint ehern ein belustigendes Argument zu sein. Zählen doch einige der drei Arten in anderen Ländern als Haustiere. Dass es sich letztendlich um gerade einmal 19 Tiere in ganz England handelt, offenbart dazu noch die Hilfslosigkeit der Tierrechtler, um den Jubelaufschrei.


Die mobile Version verlassen