Wildtierverbot in Zoo und Zirkus vs. Haustierhaltung

Gastartikel: Eine Meinung in 2 Teilen

Teil 1: Tierrechte –  von Menschen „artgerecht“ gemacht!!

Auf den Seiten von Facebook bin ich mal wieder auf einen Artikel gestoßen, wie ich ihn persönlich am liebsten habe.

Ein Tierrechtler prangert die Haltungsbedingungen von Tieren im Zirkus an und nutzt dazu  ein nichtssagendes Video und einen Begleittext der, wie so oft, erst den Zusammenhang zwischen Tierhaltung, Zirkus und den angeblichen Mängeln herstellt.

Screenshot Facebook
Screenshot Facebook

Da ich solche Artikel und die ach so lieben, angeblich Tiere schützenden Tierrechtler und ihre Organisationen genauso gern mag wie Zahnschmerzen, habe ich mich in die Diskussion mittels Kommentar eingebracht. Damit ihr lesen könnt, was ich im Einzelnen an dem Artikel bemängele, hier mein erster Kommentar:

„Sehr schönes Video und ein sehr ergreifender Text – trotzdem muss ich es hier mal etwas zerlegen:

“Hier wieder >die Giraffen< erwischt,” – also ich sehe nur eine Giraffe 🙁
“die aus reiner Langeweile >am Zelt lutschen<” – ich sehe das nicht in dem Video 🙁
“- und auch am Metallzaun.” – das sehe ich tatsächlich 🙂
“Ein Lecksten war nirgends zu sehen,” – stimmt, ist aber aus der Kameraposition auch nicht möglich 🙁
“ebenso fehlten die Futterkörbe in der Höhe,” – ob da Eimer hängen kann man auch leider nicht erkennen 😉
“die Giraffe wurden wieder vom Boden aus gefüttert.” – das bleibt für den Videobetrachter ein Geheimnis, denn es ist keine Fütterung zu sehen 🙁

Üblicherweise sieht das in diesem Zirkus so aus, dass Eimer oben am Geländer angehängt werden, wie man auf diesem Video sehen kann:

Wenn ich lese, was manche (Fach)-Leute hier aus der Vermutung heraus kommentieren, obwohl dazu im Video nichts gezeigt und im Begleittext auch nichts zu lesen ist, wird mir echt übel!

So schreibt beispielsweise M…… xxxx gleich: “Kein Wasser – kein Futter – Schläge und Missbrauch” – das sind alles nur Vermutungen! Das Tier ist über die ganze Länge des Video´s am Kauen und zwar am Wiederkauen, denn von der verzinkten Zeltstange wird sie nicht abgebissen haben. Wer wiederkaut, hat einen vollen Magen 😉

Es gibt so viel gute Gründe für den Tierschutz und wesentlich besseres Material um Vergehen zu belegen – da muss man nicht ein unauffälliges Video als alternativen Fakt aufrufen!“

Nun will ich euch nicht mit den ganzen Zitaten aus der Diskussion langweilen, sondern Euch meine Gedanken zum Thema näher bringen.

Der „natürliche“ Lebensraum

Wenn das alles so schlecht für die Tiere ist und ausschließlich die Freiheit der einzig richtige Weg sein soll, warum leben diese Tiere in der schlechten Gefangenschaft weitaus länger als in ihrem ach so tollen natürlichen Lebensraum. Letzteren kennen diese Tiere ja aber gar nicht, weil es eben keine Wildtiere sind, sondern sie bereits in “Gefangenschaft” geboren worden. Dabei kommt für mich die Frage auf, was denn ihr natürlicher Lebensraum ist?

Ein Mensch der in, sagen wir mal New York geboren wurde und dort aufgewachsen ist, würde die Großstadt sicher als seinen Lebensraum bezeichnen. Auf dem Land hätte er erhebliche Probleme und allein in der Wildnis Kanada´s würde er vermutlich binnen weniger Tage sterben. Ich hingegen stamme vom Land und bin in und mit der Wildnis groß geworden. Deshalb mag ich keine Städte und auch größere Veranstaltungen sind mir zuwider. Einen Überlebenstrip durch die Weiten Kanada´s würde ich jedem Malle-Urlaub vorziehen und ihn überleben.

Wo haben wir beiden Charaktere denn nun unseren natürlichen Lebensraum und was ist unser artgerechtes Leben? Wo gehören wir hin? Ich denke das kann man nicht an den Vorstellungen anderer fest machen, sondern man muss die individuelle Situation des Lebewesens betrachten.

Bildquelle: https://www.circus-voyage.de/tierhaltung.html

Klar, wer eine Giraffe sieht, sagt sich die gehört in die Steppen und Savannen Afrika´s und nicht in den Zirkus. Wenn diese Giraffe aber in diesem Zirkus das Licht der Welt erblickt hat und dort aufgewachsen ist, sieht sie das möglicherweise ganz anders und würde sich in der Heimat ihrer freien Artgenossen gar nicht wohlfühlen und ihr bisheriges Leben bevorzugen.

Entmündigung

Es wird immer gern von Tierrecht gesprochen, aber gleichzeitig werden die Tiere entmündigt. Wir maßen uns an über Tiere zu entscheiden. Wir schreiben ihnen vor, wie und vor allem wo sie zu leben haben! Da ist keiner besser, Tierrechtler und Tierhalter greifen gleichermaßen in das Leben dieser Tiere ein, ohne auch nur im geringsten den Wunsch des Tieres zu hinterfragen oder sich Gedanken darüber zu machen, was dem Tier wohl am ehesten gefallen würde. Die Tierschützer und Tierrechtler setzen voraus, dass das Tier in seine natürliche Umgebung gehört und auch der dumme Begriff “artgerecht” wird daran festgemacht, wie frei geborene Tiere leben. Die Tierhalter sagen das es dem Tier gut geht so wie sie es halten.

Schrecklich daran istnur das Tier selbst weiß, wer von beiden tatsächlich recht hat!!

Das bringt mich zu einer weiteren Frage: Wo sollen diese Tiere denn hin, wenn man sie aus den Zirkussen heraus holt? Etwa in Zoo´´s oder Tierpark´s? In ihrem, von uns so betrachteten, natürlichem Lebensraum würden sie wahrscheinlich nicht lange überleben. Also was kommt nach der “Befreiung”?

Eine weiter Frage ist: Wer gibt eigentlich Haltern von sogenannten Haustieren das Recht, über andere Tierhalter zu urteilen?

Selbstversuch ist angesagt

Jeder, der seinem Tier nicht die Wahl zwischen Freiheit und Gefangenschaft lässt, ist nicht besser als jeder Zirkus, jeder Zoo, jeder Tierpark oder jedes Aquarium.

Also jetzt mal alle zu ihren Käfigen, Ställen, Zwingern, Terrarien etc. und die Tiere raus geholt – dann die Haus- oder Stalltür öffnen und offen lassen und den Katzen, Hunden, Vögeln, Pferden, Agamen, Meerschweinchen, Kaninchen, Schafen, Ziegen, Vogelspinnen, Schweinen, Kühen und so weiter, die freie Wahl geben und das Tier entscheiden lassen, wo es lieber sein möchte und wo es seinen Lebensraum sieht!

Jetzt schlägt die Stunde der Wahrheit und die kann für Tierrechtler nur bitter enden!

Das Fazit daraus ist dann, dass ich niemandem mehr vorwerfen kann ein Tier nicht seiner Art entsprechend zu halten. Der Grund ist, dass ich die Entscheidung des Tieres nicht kenne   und ich als Tierrechtler den Tieren ja das Recht auf diese Entscheidung zuspreche.

Wenn ich als Tierrechtler auftrete und mich für Rechte der Tiere stark machen will, kann ich nicht gleichzeitig diese Rechte wieder beschneiden in dem ich bestimmen will, was für dieses Individuen der natürliche Lebensraum und die richtige Art zu leben ist. Oder etwa doch?

Bild: P_Huebner_FBSeite.jpg

Wildtierverbot in Zoo und Zirkus vs. Haustierhaltung

Eine Meinung in 2 Teilen

Ich kann sie Euch nicht ersparen – die Antworten auf Teil 1 und meine dazugehörigen Kommentare.

Teil 2: Freiheit für alle = eine ökologische Katastrophe?

Dieser Ansicht ist zumindest der Tierrechtler Peter Hübner in seiner Antwort: Mir ist absolut bewusst, dass wir unsere domestizierten Tiere gar nicht freilassen können, das gäbe eine ökologische Katastrophe.“

Es geht mir nicht um die ökologische Konsequenz – es geht mir um gleiches Recht für alle Tiere! Wenn ich mich hinstelle und rufe “Tiere gehören nicht in den Zirkus!”, dann darf ich auch kein Haustier halten oder ich muss jedem Tier die freie Wahl lassen!

Weiter meint das Vorstandsmitglied von Ethia: “…. es müssen Plätze geschaffen werden, in dem ein adäquates Umfeld inkl. Auslauf geschaffen wird. Darüber hinaus muss unverzüglich die Nachzucht verboten werden.“

Screenshot: Ethia

Was ist ein adäquates Umfeld aus Sicht des betroffenen Tieres?

Warum sollte man die Nachzucht verbieten, haben diese Tiere kein Recht auf Fortpflanzung? Wie ich bereits zuvor versucht habe zu erklären, wissen weder du noch ich oder sonst jemand, ob den Tieren ihr Leben nicht so gefällt wie es gerade ist – jetzt willst du ihnen verbieten Nachkommen zu zeugen. Das ist ein erheblicher Eingriff in die Rechte dieser Tiere!

“Letztlich zählt der Status Quo und der besagt, alle diese Tiere sind gefangen im Zuchthaus (denn sie müssen gemäß Willen eines Drittens handeln, arbeiten und leben); also nicht nur Gefangenschaft, sondern Zuchthaus, Wer gibt den „Besitzern“ das Recht zur Ausbeutung?“, so die nächste Antwort seitens des Tierrechtlers.

Der Status quo, von dem du schreibst, bezieht sich doch dann aber auch auf alle Haustiere, denn auch diese sind im Zuchthaus gefangen, dem Willen Dritter ausgeliefert und werden ausgebeutet. Letztlich werden Tiere in Haushalten doch auch nur zu unserer Kurzweil gehalten und dienen uns als Gesellschaft, zu unserer Unterhaltung oder Belustigung und unserer Beschäftigung. In schlimmeren Fällen sogar der Bereicherung, wenn Zucht betrieben wird. Niemand, aber auch wirklich niemand, hält sich privat ein Tier um es vor der bösen Welt da draußen zu beschützen.

Tierrechtlern fehlt die Konsquenz

Ein konsequenter Tierrechtler muss sich doch aber für die Freiheit aller Tiere einsetzen und für ihn müssen alle Tierhalter am Ende auch Tierquäler sein, da sie in die Rechte eines Tieres zu dessen Nachteil eingreifen!

Nur so konsequent will dann doch lieber niemand sein, oder? Dann hätte man auch einen sehr schweren Stand und ziemlich viele Feinde. Wenn man den Meldungen glauben darf, leben in über 40 % der deutschen Haushalte ein oder mehrere Tiere und das bedeutet, man müsste mindestens 16 Millionen Menschen (+ deren Familienangehörigen) erklären, das sie gegen das Recht der Tiere verstoßen und diese nun abschaffen müssen. Quelle: https://www.einfachtierisch.de/…/studie-haustiere-in…/

Die einzigen Lebewesen die wirklich freiwillig in der Nähe von uns Menschen leben möchten, sind andere Parasiten (weil ich den Mensch gern als Parasit von Mutter Erde bezeichne), Mücken, Fliegen, Spinnen und ein paar andere Insekten, sowie Mäuse und Ratten.

Bildquelle: https://www.focus.de/panorama/welt/tiere-hund-schiesst-mann-in-den-po_aid_529850.html

Gleiches Recht für alle

Für ALLE anderen gilt entweder:

“artgerecht ist nur die Freiheit”

oder aber:

“All animals can be protected and happy in human care”

(Alle Tiere können in menschlicher Obhut sicher und glücklich sein)

Einen Zustand irgendwo dazwischen kann es für Tierrechtler und Tierschützer nicht geben!! Wenn doch, bedeutet das wiederum, dass wir nicht alle Tiere als gleichwertig erachten und mein Hamster im Käfig weniger Rechte hat, als der Elefant in der Manage. Wobei es Letzterem dann doch sicher besser geht.

Entweder ist Freiheitsberaubung eine Straftat oder eben nicht!

Ein unerwartetes Geständnis

Nicht gerechnet hatte ich mit diesem Satz in der Antwort: “Artgerecht ist nur die Freiheit, dieses gilt grundsätzlich für alle Tiere, also auch für unsere Haustiere.“

Das ist das 1. Mal das ein Tierrechtler mir gegenüber und in aller Öffentlichkeit zugibt, die gesamte Tierhaltung inklusive aller lebenden Schmusetiere abschaffen zu wollen!!!

Bild: Das Geständnis (Screenshot)

Weiter schreibt Herr Hübner: “Das wird mehrere Generationen dauern, doch irgendwann muss jemand damit anfangen.“

Auf mein Statement zu diesem Satz kam dann zwar keine Antwort mehr, aber ich will es Euch nicht vorenthalten:

Du schreibst: “… doch irgendwann muss jemand damit anfangen.”
Dann fang doch damit an und mach den privaten Tierhaltern ihr Unrecht klar. Wenn die Mehrheit das begriffen hat, wird es ganz leicht Tiere aus Zirkussen und Zoo´s zu verbannen und jeder wird es verstehen bzw. nachvollziehen können.

Erklärungsbedarf

Das Schwierige dürfte aber sein, den Rufern von heute die Konsequenz ihres Handelns vor Augen zu halten:

„Wer sich heute gegen Tierhaltung in Zirkussen und gegen Zoo´s wendet, schafft morgen sein Haustier ab.“.

Wenn du diese Wahrheit publizierst, dann werden sich die ohnehin dünnen Reihen der Mitstreiter noch um einiges lichten.

Was du oben auf den Zirkus zurück bringen willst, kann ich dort nicht belassen, weil es auch mehr als 31 Millionen Haustiere betrifft. Sie alle sind von deinen Fragen exakt genauso betroffen.

Das (an)genommene Recht

Mit welchen Recht halten wir Tiere in Wohnungen, wo sie nicht mal annähernd artgerecht gehalten werden können?

Wir schleppen Waldi mit in den Urlaub, zu Freunden und sogar auf Volksfeste, bei denen man wegen der Enge nicht mal umfallen kann. Wir verkleiden unsere Tierchen mit lustigen Anzügen und posten dann die Ergebnisse in die ganze Welt, ohne uns zu fragen ob das Tier auch Spaß daran hat!

Wer hat uns das Recht dazu gegeben? Niemand, wir haben es uns genommen!!
Dieses genommene Recht wollen wir nun den Betreibern von Tiershows, Zoo´s, Wildgehegen usw. wegnehmen, aber es für uns selbst weiterhin beanspruchen?

Mit welchem Recht soll das geschehen?

Bildquelle: https://www.imkerpate.de/bienenschwarm-bgb/

Der Autor:

Mein Name ist Klaus Mierswa und schreibe hier als Inhaber der Detektei Brookmerland.

In meiner Freizeit beschäftige ich mich gern und seid mehr als 30 Jahren mit dem Tierschutz. Dabei greife ich auch aktiv ein, wenn es gilt einem Tier zu seinem “Recht“ zu verhelfen.

Seit einiger Zeit beschäftigt mich aber immer mehr die Lager der radikalen Tierrechtler und der veganen und selbsternannten Ernährungsaposteln, also um PeTA Deutschland und Co. Hierbei geht es mir besonders um deren angebliche “Aufklärungsarbeit“ mittels alternativer Fakten, quellenloser Studien, widerrechtlich beschaffter Beweise und deren Manipulation.

Diesen Themen widme ich ein Großteil meiner Freizeit und die Recherche-Ressourcen meiner Detektei!

Wenn euch dieser Zweiteiler gefallen hat, wird es hier demnächst mehr von mir geben.

Viele Grüße

Klaus

Klaus Mierswa bei FB: www.facebook.com/klaus.mierswa

Detektei Brookmerland bei FB: www.facebook.com/Detektiv.Ermittlung/

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