Als ich in den letzten beiden Tagen, mich mit der Anzahl der Tierschutzvereine beschäftigt habe, bin ich fast in Ummacht gefallen.
Auf meiner Liste standen zum Schluss 769 eingetragene Tierschutzvereine, allein in Deutschland. Und das sind mit Sicherheit nicht alle. Im Internet kursiert die Zahl, 4.000 eingetragener Tierschutzvereine für Deutschland!
Alle haben im eigentlichen Sinne, dass selbe Ziel, warum gibt es also keinen großen Verein, der Ortsgruppen dann managet? Als Beispiel, dass sowas funktioniert wären z.B. der DRK, und die beiden großen Automobilclubs in Deutschland.
Unmengen von Gelder werden verschwendet bei so vielen Vereinen
Wenn man die Zahl 4.000 Tierschutzvereine einmal nimmt und im Jahr nur 25h für den Jahresabschluss für das Finanzamt berechnet, kommt man auf 100.000 h Arbeitszeit. Wenn man diese mit 35 € Lohnkosten günstig anrechnet, sind das 3.500.000 €, die dem eigentlichen Tierschutz entgehen!
Warum gründen so viel Deutsche, ihren eigenen Tierschutzverein in Deutschland?
Es gibt doch schon genügend Tierschutzvereine, warum dann immer noch einen?
Notwendig wäre dieses…
- Der Verein vertritt nicht die Tierart für die man sich einsetzen möchte
- Projekte die der Verein fördert sprechen mich nicht an
- Der Verein ist mir Suspekt(z.B. Spendengelder Verschwendung)
- Ich glaube das ich es besser machen könnte
- Oder ich möchte auch mit dem Tierschutz Geldverdienen, frei nach dem Motto, das Hobby zum Beruf gemacht
Bei meiner Suche im Internet zum Thema Tierschutzvereine, bin ich auch über einen Satz gestolpert.
„Wer in der Wirtschaft nichts wird, wird Tierschützer!“
Wie einfach man ein Tierschutzverein gründen kann, ohne einen einzigen Cent zu investieren, möchte ich mal an einem Beispiel zeigen.
Ich gründe einen Tierschutzverein
- Ich will kein Geld investieren
Also muss ich erst einmal Einnahmen erwirtschaften!
- Ich mache Fotos von Nachtbahrs Tieren, in niedlichen Posen
- Ich gehe auf Google oder WordPress und erstelle mir einen kostenlosen Blog
- Ich füg die Bilder ein und schreib eine traurige Geschichte dazu, die natürlich frei erfunden ist, und bitte um Hilfe
- Kontonummer und PayPal Spenden Button mit auf die Webseite gebracht und schon kann es losgehen.
- Natürlich wird kein Schwein auf die Seite kommen, da sie ja völlig unbekannt ist. Also heißt es jetzt die Seite bekannt zu machen
- Dazu erstelle ich mir, einen neuen Facebook und Twitteraccount, der nichts mit dem erstellten Blog zu tun hat, und zeige meine Interessen zum Thema Tierschutz und Vegan an
- Nun suche ich Gleichgesinnte mit denen ich in Smalltalk verfalle
- Gleichzeitig beginne ich auf einschlägigen Tierschutz und Veganseiten in Facebook und Twitter meine erstellte Seite zu posten und schreibe, das ich da gerade 5 € gespendet habe, weil die Geschichte so traurig ist
- Wenn man alles richtig gemacht hat, wird diese Nachricht zum Lauffeuer und es werden kleinspenden eintreffen
- So sollte man schon einmal 100 € verdienen können, die man dann in die Vereinsgründung investiert. Dazu braucht man noch einen Partner. Also mindestens zwei Leute, sind für die Gründung eines eingetragenen Vereins notwendig! Tipps zur Vereinsgründung findet man im Internet zur genüge
- Anmelden beim Amtsgericht und beim Finanzamt Gemeinnützlichkeit beantragen und schon kann das große Geldscheffeln losgehen.
- Man beobachtet seine Konkurrenten und sobald ein Tierschutzthema veröffentlicht wird greift man dieses auf und veröffentlicht dieses auf seiner eigenen Vereinsseite. Nicht vergessen, in jedem Beitrag mehrmals um Spenden bitten, damit man diese Tierquall weiterverfolgen kann!
- Sobald der Artikel auf der Vereinswebseite fertig ist, wird dieser auf der Vereinsseite von Facebook gepostet.
- Dann mit seinen anderen Anonymen Accounts, seine dortigen Freunde informieren, damit das Lauffeuer sich in Bewegung setzt
- Und schon rollt der Rubel 😉
Wer es nicht glaubt, kann es gern einmal ausprobieren! Ich würde mich, mit 10% der Einnahmen als Tippgeber begnügen *lach*
Fakt ist, in Deutschland ist die Gemeinnützigkeit aus dem Ruder gelaufen!
So ist es unteranderen möglich, durch Gründung eines Vereins, sein eigenes Steuersparprojekt zu betreiben, indem man an den Verein Spenden abdrückt!
Nur weil die Spendenverwendung, bei gemeinnützigen Vereinen, durch die zuständigen Finanzbehörden nicht ordentlich geprüft werden, entgehen dem Staat dadurch Millionen an Steuergeldern.
Und warum?
Ein Gemeinnütziger Verein ist im eigentlichen Sinne Steuerbefreit! Ein Spender, der an einen gemeinnützigen Verein Geld spendet, kann bis zu 20% seine Einkommenssteuer senken!
Damit muss Schluss sein, und deshalb kann ich eigentlich nur jeden empfehlen, einen eigenen gemeinnützigen Tierschutzverein zu gründen, damit der Politik einmal die Augen geöffnet werden!
Literatur zu diesem Thema:
Marco Bergmann
19. August 2014Die von dir im Internet recherchierte Anzahl der 769 Tierschutzvereine bezieht sich allein auf die Vereine, die im Deutschen Tierschutzbund organisiert sind. Somit gibt es sehr wohl eine Art übergeordnete Institution, welche jedoch nicht alle Tierschutzvereine abdeckt. Dies ist aber auch nicht schlimm, weil der Deutsche Tierschutzbund leider in vielen Punkten genauso radikal ist und zunehmend wird, wie PETA und Co. und sich sogar viele Kampagnen von PETA abgeschaut hat (z.B. „Lieber nackt als im Pelz“).
Da nicht jeder Tierschutzverein dem Deutschen Tierschutzbund angehört, sind es tatsächlich wohl eher an die 4.000 eingetragene Tierschutzvereine in Deutschland. Diese sind aber bei weitem nicht alle so radikal gepolt und nur auf ihren finanziellen Vorteil aus, wie du es (ausgehend von deinen Erfahrungen mit PETA) darstellst. Viele Tierheime sind in kleinen, örtlichen Tierschutzvereinen organisiert, um die von dir genannten steuerlichen Vorteile und überhaupt die Möglichkeit der Spendeneinnahme zu haben. Dies ist in Deutschland nun einmal nötig, um offiziell Spenden eintreiben zu dürfen, die vom Spender dann auch steuerlich absetzbar sind. Da die Politik nicht viel für den Tierschutz tut, müssen halt solche Vereine ran. Insbesondere diese kleinen Tierschutzvereine kümmern sind mit ihren Tierheimen und anderen Projekten um das tatsächlich vorhandene Tierleid. Sie verschwenden keine Gelder für teure Kampagnen oder Prozesse. Daher finde ich es nicht richtig, wenn man diese Vereine mit Organisationen wie PETA in einen Topf wirft. Der Großteil der deutschen Tierschutzvereine leistet eine wichtige und sehr gute Arbeit. Es sind die großen, medienpräsenten und zumeist radikalen Vereine, die es zu kritisieren gilt.
Ein Beispiel, welches mich persönlich und meine Aktivitäten im Bereich der Terraristik betrifft, ist die Reptilienauffangstation München e.V., die als Tierschutzverein eingetragen ist und (da Reptilien in der Pflege sehr kostenintensiv sind) immer wieder finanzielle Engpässe hat und demnach auf Spenden dringend angewiesen ist. Reptilien sind eben leider auch nicht so niedlich wie die Tiere, mit denen PETA wirbt, daher spenden auch nicht so viele Leute Geld an Vereine, die sich dieser Tiere annehmen, sondern fallen lieber auf emotionale Robbenklopp-Kampagnen von Vereinen wie PETA herein. Schlangen und anderes „ekelige“ Getier werden eben leider von sehr vielen Leuten als nicht schutzbedürftig angesehen.