Die Rückkehr von Zirkussen mit Tieren nach Spanien markiert einen Einschnitt, der weit über eine kommunalpolitische Entscheidung hinausgeht. Mit der jüngsten Genehmigung eines tierführenden Zirkus in Valencia wird erstmals in Europa ein zuvor eingeführtes pauschales Wildtierverbot faktisch aufgehoben. Nach rund zehn Jahren politisch motivierter Verbote dürfen Zirkusse in Spanien wieder Tiere einsetzen – unter Auflagen, aber ausdrücklich erlaubt. Diese Entwicklung ist bemerkenswert, denn sie stellt einen klaren Gegenentwurf zur bislang dominierenden tierrechtlichen Erzählung dar, nach der Tiere grundsätzlich nicht in den Zirkus „gehören“.
Der zugrundeliegende Artikel aus dem spanischsprachigen Umwelt- und Nachrichtenportal berichtet über genau diese Entscheidung und die erwartbare Kritik aus tierrechtlichen und politischen Kreisen. Doch jenseits der emotionalen Reaktionen lohnt eine nüchterne Betrachtung: Was ist hier tatsächlich passiert – und was bedeutet diese Kehrtwende für die Debatte um Tierhaltung, Tierschutz und ideologisch geprägte Verbotsforderungen?
Ein Verbot ohne Beweislast
Die spanischen Verbote von Zirkussen mit Tieren waren – wie in vielen anderen europäischen Ländern – keine Reaktion auf systematische, belegte Tierschutzverstöße. Sie waren vielmehr Ergebnis eines politischen Klimas, in dem tierrechtliche Argumentationen zunehmend mit moralischer Absolutheit vorgetragen wurden. Der Zirkus mit Tieren wurde pauschal als „Tierquälerei“ etikettiert, ohne dass hierfür eine belastbare, einzelfallübergreifende Beweisführung erbracht wurde.
Genau dieses Muster ist aus anderen Bereichen bekannt: Zoos, Nutztierhaltung, Jagd, Tierversuche oder Haustierhaltung geraten regelmäßig unter Generalverdacht, ohne dass zwischen tierschutzrechtlich relevanten Missständen und zulässiger, kontrollierter Tierhaltung unterschieden wird. Das Ergebnis sind Verbote, die weniger dem Tierschutz dienen als der politischen Symbolik.
Spanien hat diesen Weg nun verlassen. Nicht durch eine emotionale Kehrtwende, sondern durch eine juristische und verwaltungsrechtliche Neubewertung.
Auflagen statt Ideologie
Die Rückkehr von Zirkussen mit Tieren erfolgt nicht schrankenlos. Das ist ein entscheidender Punkt, der in der öffentlichen Debatte gerne unterschlagen wird. Die Genehmigung ist an klare Auflagen gebunden: veterinärmedizinische Nachweise, Haltungs- und Transportkonzepte, tierschutzrechtliche Kontrollen sowie der Ausschluss bestimmter Tierarten. Genau das entspricht dem Grundgedanken des Tierschutzrechts – nicht nur in Spanien, sondern auch in Deutschland und der Europäischen Union.
Tierschutzrecht bedeutet nicht, jede Nutzung von Tieren zu verbieten. Es bedeutet, Leiden zu vermeiden, Bedürfnisse zu berücksichtigen und staatliche Kontrolle sicherzustellen. Ein pauschales Verbot ist kein Qualitätsmerkmal von Tierschutz, sondern ein politischer Kurzschluss.
Die spanische Entscheidung zeigt, dass Regulierung und Kontrolle dem Verbot überlegen sind. Wer Tiere schützen will, muss hinschauen, prüfen und eingreifen, wenn Regeln verletzt werden – nicht ganze Branchen aufgrund ideologischer Narrative aus dem öffentlichen Raum verdrängen.
Der Zirkus gehört zur europäischen Kulturgeschichte
Zirkusse mit Tieren sind keine moderne Erfindung und kein Auswuchs einer angeblich „rücksichtslosen Unterhaltungsindustrie“. Sie sind Teil der europäischen Kultur- und Sozialgeschichte. Über Generationen hinweg waren Zirkusse Wanderbetriebe, Familienunternehmen, Ausbildungsstätten und – nicht zuletzt – Orte der Begegnung zwischen Mensch und Tier.
Diese kulturelle Dimension wurde in den vergangenen Jahren systematisch ausgeblendet. Stattdessen dominierte ein tierrechtliches Weltbild, in dem jede Form der Tierhaltung außerhalb eines abstrakten „Naturzustands“ als illegitim gilt. Dieses Weltbild ist jedoch weder rechtlich noch gesellschaftlich Konsens. Weder das spanische Recht noch das europäische Tierschutzverständnis kennen ein absolutes Nutzungsverbot von Tieren.
Die spanische Entscheidung ist daher auch eine Rehabilitierung kultureller Realität gegen moralischen Aktivismus.
Kritik ohne Substanz
Wie der Artikel zeigt, kommt die schärfste Kritik aus politischen Lagern, die das Verbot einst eingeführt haben. Begriffe wie „Rückschritt“, „Tierquälerei“ oder „Skandal“ werden bemüht – jedoch ohne neue Erkenntnisse, neue Gutachten oder konkrete Vorwürfe gegen den genehmigten Zirkus.
Das ist bezeichnend. Die Argumentation bleibt auf der Ebene der Gesinnung. Dass die Genehmigung rechtlich zulässig ist, dass Auflagen bestehen und dass keine dokumentierten Verstöße vorliegen, wird ignoriert. Stattdessen wird suggeriert, allein die Anwesenheit von Tieren im Zirkus sei per se tierschutzwidrig.
Diese Argumentation ist nicht tierschutzrechtlich, sondern tierrechtlich. Sie lehnt Tierhaltung grundsätzlich ab – unabhängig von Haltung, Pflege oder Kontrolle. Genau hier liegt der Kernkonflikt.
Tierschutz ist kein Tierrecht
Die spanische Entscheidung macht sichtbar, was in der öffentlichen Debatte häufig verwischt wird: der fundamentale Unterschied zwischen Tierschutz und Tierrecht. Tierschutz akzeptiert Tierhaltung, solange sie verantwortungsvoll, kontrolliert und gesetzeskonform erfolgt. Tierrecht hingegen lehnt jede Form der Tiernutzung ab – auch die vermeintlich „gute“.
Das Wildtierverbot in spanischen Zirkussen war ein tierrechtlich motiviertes Verbot. Seine Aufhebung ist daher kein Angriff auf den Tierschutz, sondern eine Rückkehr zur rechtsstaatlichen Logik. Missstände werden sanktioniert, nicht Existenzformen.
Dass Spanien damit europaweit eine Sonderrolle einnimmt, ist kein Zeichen von Rückständigkeit, sondern von Differenzierungsfähigkeit.
Signalwirkung für Europa
Die Entscheidung aus Spanien dürfte auch in anderen Ländern aufmerksam verfolgt werden. In vielen europäischen Staaten stehen Zirkusse mit Tieren unter pauschalem Verdacht, obwohl gerichtsfeste Nachweise für flächendeckende Missstände fehlen. Gleichzeitig geraten Kommunen zunehmend unter Druck, Verbote zu rechtfertigen, die rechtlich angreifbar sind.
Spanien zeigt nun: Ein politisch eingeführtes Verbot ist kein Naturgesetz. Es kann überprüft, korrigiert und aufgehoben werden, wenn sich zeigt, dass es nicht verhältnismäßig ist. Genau das ist der Kern rechtsstaatlicher Politik.
Tiere gehören in den Zirkus – wenn der Tierschutz stimmt
Der Satz „Tiere gehören in keinen Zirkus“ ist keine Tatsache, sondern eine Meinung. Spanien hat sich nun ausdrücklich gegen diese Meinung entschieden – nicht aus Gleichgültigkeit gegenüber Tieren, sondern aus Respekt vor Recht, Kontrolle und kultureller Realität.
Tiere gehören in den Zirkus, wenn ihre Haltung tierschutzkonform ist, wenn Kontrollen greifen und wenn Verstöße sanktioniert werden. Alles andere ist Ideologie. Der spanische Weg ist deshalb kein Rückschritt, sondern ein notwendiger Schritt zurück zur Differenzierung.
Fazit
Mit der Wiederzulassung von Zirkussen mit Tieren hebt Spanien als erstes europäisches Land ein pauschales Wildtierverbot auf. Diese Entscheidung basiert nicht auf Ignoranz, sondern auf einer Abkehr von ideologisch geprägten Verboten ohne Beweislast. Auflagen, Kontrollen und Verantwortung ersetzen moralische Absolutheit.
Für die europäische Debatte ist das ein starkes Signal: Tierschutz funktioniert nicht durch Verbote, sondern durch Recht, Kontrolle und Sachlichkeit. Der Zirkus mit Tieren ist damit nicht rehabilitiert, sondern neu eingeordnet – dort, wo er hingehört: in den Rahmen des geltenden Tierschutzrechts.
Quellen:
- Noticias Ambientales – Der Zirkus mit Tieren kehrt nach Spanien zurück und es hagelt Kritik: Nach 10 Jahren genehmigt diese Stadt die umstrittene Maßnahme – https://noticiasambientales.com/tiere/der-zirkus-mit-tieren-kehrt-nach-spanien-zuruck-und-es-hagelt-kritik-nach-10-jahren-genehmigt-diese-stadt-die-umstrittene-masnahme/
- GERATI – Stierläufe in Pamplona: Tradition zwischen Adrenalin und Gefahr – https://gerati.de/2025/07/09/stierlaeufe-in-pamplona-xq0y/


Da werden die Kommentare der nutzlosen Lakaien von P€TA&Co. wieder überschäumen🤮. Gerade von denen, die uns den Blödsinn von Deutschland als „einzigem“ Land eintrichtern, das noch Tiere im Zirkus erlaubt. Ja was ist mit Frankreich, Italien, Ungarn…?! Jetzt warten wir mal ab wie sich unsere „Experten“ wieder wie Aale winden und diese Entscheidung mies machen.
In dieser Zeit der vielen Weihnachtszirkusse passt diese Nachricht wie …..… auf 🪣 !
Und vielleicht sehen wir zukünftig auch dort wieder mehr Tiere. Evtl. auch mehr Veranstalter mit mehr Rückgrat gegenüber vergrünten Spinnern mit ihren absurden „Forderungsorgien“.☝️
P.S. Viele Grüße auch an ARD und überhaupt alles „Öffentlich Rechtliche“!
Also entweder scheigt man oder es gibt den großen Aufschrei bei PETA,