PETA Protest Dehner – Wenn Überzeugung vom Zettel kommt

Man kennt sie, die großen Gesten von PETA: Laut, aufsehenerregend und medienwirksam – aber inhaltlich oft erstaunlich dünn. Diesmal traf es die Gartencenterkette Dehner Filialen, wo eine PETA Aktivistin offenbar den „großen Moment“ suchte. Mit Megafon und Zettel bewaffnet, stürmte sie gleich drei Geschäfte in Mannheim, Ludwigshafen und Frankenthal, um gegen den Kleintierverkauf zu protestieren.

Doch statt überzeugender Argumente gab es eine abgelesene Rede vom Blatt. Na bravo! Wenn man schon in ein Geschäft stürmt, sollte man wenigstens wissen, warum. Oder war es wieder einmal eine spontane Casting-Aktion – 10 Euro und ein Megafon, fertig ist die Weltretterin?

Eine PETA-Aktivistin hat drei Filialen der Gartencenterkette Dehner gestürmt. / © PETA Deutschland e.V.

Der große Auftritt – oder doch nur eine peinliche PETA-Performance?

Laut PETA klagt man über grausame Zustände in sogenannten Massenzuchtanlagen, aus denen Dehner angeblich seine Tiere bezieht. Das klingt dramatisch, ist aber vor allem eines: altbekannt. Schon 2015 und erneut 2022 präsentierte man die gleichen Bilder, die gleichen Tierschutzverstöße – nur mit neuen Schlagzeilen.

Die Aktion selbst wirkte dagegen eher unbeholfen. Ein Mitarbeiter erteilte in Mannheim Hausverbot, in Ludwigshafen und Frankenthal gab’s kleinere Rangeleien. Der Versuch, Aufmerksamkeit zu erregen, endete in einem Szenario zwischen Fremdscham und Klamauk. Statt Diskussionen über Tierleid blieb wohl vor allem der Eindruck zurück, dass hier jemand fremde Worte vom Zettel las – nicht aus Überzeugung, sondern aus Skript.

In Mannheim, Ludwigshafen und Frankenthal forderte sie ein Ende des Tierverkaufs. / © PETA Deutschland e.V.

Alte Vorwürfe, neue Bühne

PETA behauptet, regelmäßig würden kranke oder tote Tiere in Dehner-Filialen geliefert – Belege dazu sollen existieren, werden aber nicht veröffentlicht. Wie üblich inszeniert man den Skandal perfekt, ohne tatsächliche juristische Schritte oder Nachweise vorzulegen.

Und während man selbst in schicken Pressemitteilungen von Protestaktionen schwärmt, vergessen die Aktivisten offenbar, dass PETA in der Vergangenheit eigene moralische Baustellen hatte: Euthanasie in den eigenen Tierheimen, dubiose Spendentransparenz und wenig praktische Hilfe für Tiere. Aber Hauptsache, man kann wieder einmal den moralischen Zeigefinger heben – vorzugsweise in Richtung anderer.

Mit einem Megaphon informierte die PETA-Aktivistin über das Tierleid in den Zuchtanlagen. / © PETA Deutschland e.V.

„Adoptieren statt kaufen“ – klingt gut, funktioniert selten

PETA ruft wie immer dazu auf, Tiere zu adoptieren statt zu kaufen. Ein ehrenwerter Gedanke – nur hat man das Gefühl, dass die Realität dabei keine Rolle spielt. Tierheime sind überlastet, viele Tiere schwer vermittelbar, und das Problem liegt tiefer als in ein paar Dehner-Verkaufsregalen.

Aber das stört die Inszenierung nicht. Mit ein paar Schlagworten, ein paar Bildern und einer PETA Aktivistin vor laufender Kamera lässt sich hervorragend Stimmung machen. Ob das wirklich etwas für die Tiere ändert, bleibt wie so oft fraglich.

Fazit: Wenn der Zettel wichtiger ist als die Botschaft

Der PETA Protest Dehner zeigt einmal mehr, dass Symbolpolitik und echter Einsatz zwei verschiedene Dinge sind. Wer überzeugt ist, braucht keinen Zettel in der Hand. Und wer Tierschutz ernst meint, sollte vielleicht mal über wirksame Konzepte nachdenken, statt immer neue Showeinlagen zu inszenieren.

Am Ende bleibt der Eindruck: viel Lärm, wenig Inhalt – und ein weiteres Beispiel dafür, wie PETA es schafft, jede ernsthafte Debatte in eine peinliche Bühnenperformance zu verwandeln.

Quellen:

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