Ein Zeichen für Verantwortung und kulturelles Erbe
Ein klares Votum für Tradition und Augenmaß: Am 15. Mai 2025 hat der Ausschuss für Klima, Umwelt und Grün des Kölner Stadtrats entschieden, dass Pferde auch künftig ein fester Bestandteil der Karnevalsumzüge bleiben dürfen. Der Antrag der Ratsgruppe KLIMA FREUNDE & GUT mit dem Titel „Vom toten Pferd absteigen – JETZT?!“, der ein pauschales Verbot forderte, wurde ebenso abgelehnt wie ein Änderungsantrag der LINKEN, der lediglich einen Dialog mit Karnevalsvereinen und Tierschutzorganisationen vorschlug.
Zustimmung bei Karnevalisten und Vereinen
Die Entscheidung sorgt bei vielen Karnevalisten, Reitvereinen und Freunden des Brauchtums für Erleichterung. Sie sehen darin ein Signal, dass der Stadtrat nicht auf ideologische Schnellschüsse reagiert, sondern mit Bedacht und Sachverstand handelt. Gerade im Karneval ist der Einsatz von Pferden tief verwurzelt und für viele ein identitätsstiftender Bestandteil des Festes.
Kritik von PETA – doch demokratische Prozesse zählen
Vorhersehbar fiel die Reaktion der Tierrechtsorganisation PETA aus: Sie sprach von einem „Schlag ins Gesicht für den Tierschutz“ und verwies auf eine INSA-Umfrage, laut der 70 Prozent der Befragten in NRW ein Verbot von Pferden bei Karnevalsumzügen unterstützen würden. Doch Meinungsumfragen ersetzen keine fundierte Diskussion – und schon gar keine demokratisch legitimierten Entscheidungen durch gewählte Vertreter.
Tierschutz ja – aber mit Augenmaß
Tierschutz ist zweifellos wichtig, doch er muss differenziert und sachlich betrachtet werden. Pauschale Verbote greifen zu kurz, insbesondere wenn sie das Engagement vieler verantwortungsvoller Tierhalter ausblenden. Gerade im Karneval investieren viele Reiter und Vereine erhebliche Mittel und Fachwissen, um ihre Tiere auf den Trubel vorzubereiten und maximale Sicherheit zu gewährleisten.
Köln wählt den Weg der Vernunft
Ein Blick in andere Städte wie Bonn oder Warburg zeigt: Dort wurde auf Pferde verzichtet – teils aus Sicherheitsbedenken, teils aus politischem Kalkül. Köln hingegen setzt auf eine ausgewogene Linie: kein radikaler Bruch mit Traditionen, sondern Einzelfallprüfung und Dialog. Dieses besonnene Vorgehen verdient Anerkennung.
Transparenz in kommunalen Entscheidungen
Dass die Abstimmung nicht namentlich veröffentlicht wurde, ist bei kommunalen Ausschusssitzungen gängige Praxis. Wer daraus Intransparenz konstruiert, verkennt die etablierten Abläufe demokratischer Gremien.
Fazit
Köln hat mit dieser Entscheidung ein klares Zeichen gesetzt: für den Erhalt des kulturellen Brauchtums und gegen überzogene, einseitige Verbotsforderungen. Der Karneval bleibt lebendig, vielfältig – und zugleich verantwortungsvoll. Ein guter Tag für Köln und ein realistischer Umgang mit dem Thema Tierschutz.