Die FAO-Studie zu den Treibhausgas-Emissionen von Nutztieren hat einen fatalen methodischen Fehler
Das Problem war, dass FAO-Analysten bei den Klima-Auswirkungen der Nutztiere eine umfassende Ökobilanz zogen. Für den Verkehr verwendeten sie aber eine andere Methode.Bei der Tierhaltung berücksichtigten die FAO-Forscher alle mit der Fleisch-Produktion verbundenen Faktoren:
- Emissionen aus der Düngemittel-Produktion
- Umwandlung von Wälder in Weiden
- Anbau von Futtermitteln
- Direkte Emissionen von Tieren (Rülpsen beim Wiederkäuen, Gülle) von der Geburt bis zum Tod
Als sie sich jedoch den CO2-Fussabdruck des Verkehrs ansahen, ignorierten die FAO-Forscher fatalerweise viele Auswirkungen auf das Klima wie:
- Emissionen bei der Herstellung und Montage von Fahrzeugen
- Emissionen bei der Instandhaltung von Strassen, Brücken und Flughäfen
Stattdessen betrachteten die FAO-Forscher nur die Abgase der fertig produzierten Autos, Lastwagen, Züge und Flugzeuge. Damit verzerrte die FAO den Vergleich des Treibhausgas-Ausstosses von Nutztieren mit denen des Transports.
Auf diesen Fehler habe ich schon in einem Referat am 22. März 2010 in San Francisco hingewiesen, was zu einer Flut von Medienberichten führte. Zur Ehrenrettung der FAO muss ich sagen: Sie hat ihren Fehler sofort eingesehen.
Leider war die anfängliche Behauptung der Organisation, dass das Vieh für einen grossen Anteil der weltweiten Treibhausgas-Emissionen verantwortlich sei, bereits weit verbreitet. Bis heute kämpfen wir darum, die Zahl aus der Welt zu räumen.
diegruene.ch