Deutsche Tierheime verweigern immer noch größtenteils die Abgabe von Tieren an Interessenten. Ist Auslandstierschutz die einzige Möglichkeit der Erfüllung einer Adoption?
Bereits im November 2016 berichtete ich von einer Rechtsanwältin, die das Vorgehen von Tierheimen bei der Abgabe von Adoptionstieren kritisierte. Die Rechtsanwältin zeigte an konkreten Beispielen, wie Tierheime eine Adoption fast unmöglich machen. Schaut man sich das genauer an, dürften nur Hartz-IV-Empfänger ein Tier adoptieren, da diese ja die ganze Zeit zu Hause sind. Selbst bei Rentnern kommt es zu Ablehnungen, da man Bedenken hat, was mit dem Tier wird, wenn der älteren Person etwas passiert!
Im „Deine Tierwelt Magazin“ wurde jetzt das Thema erneut behandelt! Die Autorin berichtete über eigene Erfahrungen, mit dem Adoptionsversuch, bei deutschen Tierheimen. Sie zeigt aber auch Berichte von anderen auf, die bei der Adoption eines Tieres, aus einem Tierheim, scheiterten.
Wer arbeitet oder über 60 Jahre alt ist, kann Probleme bei der Adoption eines Tieres bekommen!
Ein weiteres Problem in Deutschland: Es ist gar nicht so leicht einen Hund oder eine Katze aus dem deutschen Tierschutz zu bekommen. Die Anforderungen sind teilweise sehr hoch und nicht realistisch.
Eine Person über 60 Jahre hat mitunter schon ein Problem, ein Tier zu adoptieren. Viele dieser Menschen haben aber durchaus einen Plan, wer ihr Haustier übernimmt, wenn ihnen etwas passiert – was übrigens in jedem Alter ein Thema sein kann.
Ich selbst habe meinen ersten Hund aus dem Auslandstierschutz vor neun Jahren adoptiert. Ich war vorher in fünf Tierheimen und habe keinen Hund bekommen. Die Gründe waren unterschiedlich: Ich sei noch Studentin und hätte daher nicht die finanziellen Mittel, mein Hund müsse regelmäßig fünf bis sechs Stunden alleine bleiben (beziehungsweise mit meinem vorhandenen Zweithund alleine bleiben) und das sei nicht artgerecht, ich wohnte damals im ersten Stock ohne Garten.
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Für viele die gern ein Tier aus dem Tierschutz adoptieren wollen, bleibt also nur der Weg über den Auslandstierschutz. Dass ich hier ein riesiger Markt eröffnet ist klar. Neben rechtschaffenen Tierschützern, die Tiere im Ausland retten, gibt es hier aber auch einen Markt für schwarze Schafe, die auf Kosten der Tiere, Geld verdienen wollen.
Wesensart eines aus dem Ausland stammenden Tieres unbekannt
Kann ein Tierheim explizierte Auskünfte über das Verhalten eines Tieres geben, sind bei Auslandstieren diese größtenteils unbekannt. So kommt es immer wieder vor, dass aggressive oder kranke Tiere, die aus dem Ausland stammen, dann in Tierheime abgegeben werden.
Warum Tierheime, mit solch schadenfeinige Ausreden, eine Adoption unmöglich machen, scheint eventuell auch an den Profit Gedanken zu liegen. So erhalten Tierheime von den Kommunen für jedes Tier was sie pflegen, Unterstützung. Also kann es dem Tierheim nicht recht sein, den Tierbestand so gering wie möglich zu halten. Weniger Tiere gleich weniger Geld von der Kommune.
Gleichzeitig scheinen einige Tierheime mit ihrer Fürsorge, übertriebene Anforderungen zu stellen, wie die aufgezählten Erfahrungsberichte belegen. In der Regel zahlt man für ein Tier, was man adoptiert, auch eine teilweise überteuerte Schutzgebühr. Dann wundert sich Peta und andere Tierrechtsorganisationen, das letztendlich der Welpenhandel so attraktiv ist. Wenn man beim Tierheim denselben Preis bezahlen muss, als wenn ich einen Welpen erwerbe, dann sollte man sich da nicht wundern. Wie diese kassierten Schutzgebühren letztendlich verrechnet werden bleibt in der Regel offen, da auch Tierheime keine Transparenz aufzeigen müssen.
Ich will nicht sagen, das eine Schutzgebühr nicht Sinnvoll ist. Diese sollte sich jedoch weit unter dem marktüblichen Welpenpreis liegen.