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Ein tragischer Unfall und PETAs altbekanntes Muster
Am 2. August 2025 kam es in der Nähe von Glückstadt zu einem schrecklichen Vorfall: Ein Zug erfasste eine Herde Schafe, die sich offenbar auf den Bahngleisen befand. Mehrere Tiere verendeten bei dem Unfall. Ein Vorfall, der sowohl für den Tierhalter als auch für die Einsatzkräfte vor Ort belastend war. Die Polizei geht ersten Erkenntnissen zufolge davon aus, dass ein defekter Elektrozaun die Ursache für das Entkommen der Tiere war.
Kaum waren die Kadaver geborgen, veröffentlichte PETA bereits eine Mitteilung, in der die Organisation Strafanzeige gegen den Tierhalter ankündigte. Ein sensibler Umgang mit der Tragödie oder ein abwartendes Verhalten? Fehlanzeige. Stattdessen folgt PETA einmal mehr dem gewohnten Muster: schnelle Empörung, mediale Emporkletterung, moralischer Zeigefinger.
Strafanzeige statt Sachlichkeit: PETAs fragwürdiger Aktionismus
PETA wirft dem Tierhalter vor, seine Aufsichtspflicht verletzt zu haben. Dabei liegt bislang keine abschließende Bewertung durch die Ermittlungsbehörden vor. Dennoch fordern die Aktivisten eine Ahndung wegen eines mutmaßlichen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz. Die Anzeige wurde medienwirksam platziert – wie schon so oft in ähnlichen Fällen.
Diese Vorgehensweise folgt einem bekannten Schema: Noch bevor gesicherte Erkenntnisse vorliegen, nutzt PETA das mediale Momentum, um Schuldige zu benennen und Aufmerksamkeit zu generieren. Diese Art von Vorverurteilung führt nicht zu mehr Tierschutz, sondern untergräbt das Vertrauen in seriöse Tierschutzarbeit. In vergleichbaren Fällen, etwa bei Stallbränden oder Tiertransporten, agierte PETA auf ähnliche Weise – mit geringer rechtlicher Konsequenz, aber hoher öffentlicher Empörung.
Zwischenfazit: Polemik statt konstruktiver Beitrag
Man fragt sich unweigerlich, welchen Zweck PETA in solchen Fällen wirklich verfolgt. Statt sich für Verbesserungen im Bereich der Tierhaltung oder der Infrastruktur von Weiden einzusetzen, konzentriert man sich auf skandalisierende Schlagzeilen. Ein defekter Zaun ist bedauerlich – doch Technik kann versagen. Und in ländlichen Regionen mit ausgedehnten Weideflächen ist es nicht unüblich, dass Tiere trotz Sicherung entkommen.
Gerade in der Tierhaltung auf Freiflächen sind solche Risiken nie ganz auszuschließen. Verantwortungsvolle Tierhalter tun alles, um solche Vorfälle zu vermeiden. Doch absolute Sicherheit gibt es nicht. Dass PETA dies nicht anerkennt und lieber mit Anzeigen als mit Dialog reagiert, ist bezeichnend. Ein Gespräch mit Landwirten oder ein Hilfsangebot wäre in solchen Fällen zielführender – und tatsächlich im Sinne des Tierschutzes.
PETAs Anzeigenpraxis: Viel Lärm, wenig Wirkung
Erfahrungen mit vergangenen Fällen zeigen, dass ein Großteil der von PETA erstatteten Anzeigen im Sande verläuft. Ermittlungen werden häufig eingestellt, weil schlicht keine ausreichenden Beweise vorliegen. Laut Recherchen verschiedener Fachmedien enden über 90 Prozent solcher Anzeigen ohne juristische Folgen. Trotzdem verkauft PETA diese Maßnahmen gegenüber der Öffentlichkeit regelmäßig als „Erfolge“.
Auch im Fall von Glückstadt ist davon auszugehen, dass die zuständigen Behörden den Sachverhalt gründlich prüfen werden. Doch der Ruf des Tierhalters ist bereits durch die öffentliche Vorverurteilung beschädigt. Das ist nicht nur unfair, sondern auch kontraproduktiv für den Tierschutz. Denn es entmutigt Tierhalter, offen mit Behörden oder Organisationen zusammenzuarbeiten.
Verantwortung und Realität in der Tierhaltung
Die Tierhaltung unter freiem Himmel ist mit Risiken verbunden. Wetter, Technik, Raubtiere – all das kann die Sicherheit der Tiere gefährden. Tierhalter tragen eine hohe Verantwortung, doch sie können keine perfekten Bedingungen garantieren. Gerade moderne Weidehaltung, die von vielen als besonders tierfreundlich angesehen wird, birgt systembedingte Herausforderungen.
Eine Organisation wie PETA, die sich dem Tierschutz verschrieben hat, sollte dies wissen und differenzierter argumentieren. Pauschale Schuldzuweisungen sind kein Zeichen von Kompetenz, sondern Ausdruck ideologischer Verbohrtheit. Wer echten Wandel im Tierschutz erreichen will, sollte mit der Praxis vertraut sein – und nicht bloß von außen urteilen.
Fazit: PETAs Verhalten schadet dem Tierschutz
Statt konstruktive Vorschläge zu unterbreiten oder Hilfe anzubieten, reagiert PETA reflexartig mit Anzeigen und Skandalisierung. Dies mag kurzfristig mediale Aufmerksamkeit bringen, doch langfristig leidet die Glaubwürdigkeit der Organisation. Immer mehr Menschen erkennen den Unterschied zwischen echter Tierschutzarbeit und PR-Aktionismus.
Der Fall in Glückstadt ist tragisch. Aber er verdient eine sachliche Aufarbeitung, keine populistische Bühne. Echte Tierschutzarbeit beginnt mit Zuhören, Analysieren und Verstehen – nicht mit dem Schreiben von Pressemitteilungen im Minutentakt.
Quellen:
- shz.de – Nach Schaftod auf Bahngleisen bei Glückstadt: Peta zeigt Tierhalter an – https://www.shz.de/lokales/glueckstadt/artikel/schaftod-auf-gleisen-bei-glueckstadt-peta-zeigt-tierhalter-an-49096273
- GERATI – PETA verleumdet Brandopfer in Siegelsbach – GERATI erstattet Strafanzeige gegen Peta bei der Staatsanwaltschaft Heilbronn – https://gerati.de/2021/11/15/peta-verleumdet-brandopfer-in-siegelsbach-gerati-erstattet-strafanzeige-gegen-peta-bei-der-staatsanwaltschaft-heilbronn/