Ein Kommentar von Silvio Harnos – GERATI.de
Inhaltsverzeichnis
Wenn es um Transparenz geht, war „Einfach Tierschutz e. V.“ noch nie ein Vorzeigeverein. Doch was in den letzten Wochen passiert ist, wirft neue – und äußerst unbequeme – Fragen auf. Ohne jede Erklärung, ohne offizielle Stellungnahme und ohne die sonst üblichen dramatischen Social-Media-Videos ist der Gründer des Vereins, Jens Waldinger, plötzlich nicht mehr im Vorstand.
Und nicht nur das: Auch auf der Website des Phönix-Shelters, dem Herzstück des Vereins in Rumänien, ist sein Name komplett verschwunden.
Einfach gelöscht – als hätte es ihn nie gegeben
Wer aktuell auf die Teamseite von Einfach Tierschutz klickt, stellt schnell fest:
Der Mann, der den Verein gründete, führte, prägte und öffentlich repräsentierte – ist nicht mehr da.
Kein „Danke Jens“.
Kein „Er ist aus privaten Gründen zurückgetreten“.
Kein „Wir strukturieren um“.
Nichts.
Genau die Art von Intransparenz, die Kritiker dem Verein seit Jahren vorwerfen, zeigt sich damit in aller Deutlichkeit: Entscheidungen, die den gesamten Verein betreffen, werden ohne irgendeine Erklärung getroffen. Stattdessen wird einfach still „aufgeräumt“.
Warum entfernt man einen Gründer kommentarlos?
Wer einen Verein gründet, ihn über Jahre als Gesicht nach außen trägt und täglich mit seinen Followern kommuniziert, wird normalerweise nicht einfach so heimlich von der Website radiert.
Vor allem nicht, wenn dieser Gründer gleichzeitig der Mann ist, der täglich Spendenaufrufe macht und das emotionale Zugpferd der Organisation darstellt.
Dass nun ausgerechnet er kommentarlos von allen offiziellen Seiten verschwunden ist, ruft zwangsläufig Fragen hervor:
- Ist es intern zum Bruch gekommen?
- Gab es Streit über Finanzen, Entscheidungen oder Führungsstil?
- Wurde Waldinger abgewählt – oder musste er gehen?
- Oder ist dies der Versuch, das Image des Vereins durch eine stille Entpersonalisierung zu retten?
Fragen, die der Verein selbst offenbar nicht beantworten möchte.
Die auffällige Häufung von Kritik
Es wäre nicht das erste Mal, dass sich der Verein mit massiver Kritik konfrontiert sieht.
Die Vorwürfe reichen von:
- Intransparenz bei Spendengeldern
- Übertreibungen und Fehlinformationen in Spendenvideos
- fragwürdigem Umgang mit Kritikern
- unprofessionellem Kommunikationsstil
- und bis hin zum Vorwurf, Waldinger blockiere Kritiker äußerst schnell und unsachlich
Dass nun ein neuer Vorstand präsentiert wurde, während der Gründer ausgerechnet in diesem Moment verschwindet, wirkt nicht zufällig. Es wirkt eher wie ein gezielter Schnitt.
Auch der Phoenix-Shelter verabschiedet sich still von Waldinger
Nicht nur der Verein, auch der Shelter in Rumänien listet ihn nicht mehr.
Das ist besonders bemerkenswert, weil Waldinger den Shelter jahrelang als sein persönliches Lebenswerk dargestellt hat – inklusive der emotionalen Geschichten, die immer wieder als Grundlage für Spendenaufrufe dienten.
Wenn also auch dort sein Name verschwindet, dann ist das mehr als eine kleine interne Umstrukturierung.
Warum sagt niemand etwas?
In jedem anderen seriösen Verein würde ein solcher Wechsel öffentlich kommuniziert.
Bei einem großen Tierschutzverein wäre ein Rücktritt des Vereinsgründers eine Nachricht – mindestens für die Mitglieder, oft aber auch für die Öffentlichkeit.
Dass Einfach Tierschutz e. V. hier zu 100 % schweigt, ist kein Zufall.
Es ist ein Muster.
Ein Muster, das Kritiker seit Jahren beschreiben:
Verschweigen, statt erklären. Löschen, statt reden.
Ist Jens Waldinger rausgeflogen?
Ganz klar:
Wir wissen es (noch) nicht.
Warum? Weil der Verein – wie so oft – nicht kommuniziert.
Aber die Fakten sind eindeutig:
- Bestätigung auf der Website? WEG.
- Erwähnung im Vorstand? WEG.
- Erwähnung im Phoenix-Shelter? WEG.
- Offizielle Erklärung? NICHT VORHANDEN.
Es ist absolut unüblich, dass ein Gründer ohne jede Nachricht verschwindet.
Und genau deshalb ist die Frage legitim:
Ist Jens Waldinger rausgeflogen worden?
Wenn nicht – warum wird es nicht kommuniziert?
Wenn doch – warum wird es verschwiegen?
Und was bedeutet das für die Transparenz des Vereins?
Fazit: Der Verein schafft Misstrauen, wo Klarheit nötig wäre
Unabhängig davon, wie man zu Waldinger steht:
Ein Verein, der ständig um Spenden bittet, hat eine Bringschuld der Transparenz gegenüber Spendern, Mitgliedern und Unterstützern.
Wenn man aber einen Gründer einfach aus den offiziellen Strukturen entfernt, ohne ein einziges Wort zu verlieren, dann zeigt das vor allem eins:
Der Verein hat ein massives Kommunikations- und Vertrauensproblem.
Solange Einfach Tierschutz e. V. schweigt, bleiben Gerüchte, Vermutungen und Misstrauen – und das ist bei einem spendenfinanzierten Verein das Schlimmste, was passieren kann.
Quellen:
- Einfach Tierschutz – Über Uns (Vorstand) – https://einfachtierschutz.de/ueber-uns/
- Archive.org – Archiv Seite von Über Uns (Einfach Tierschutz) – https://web.archive.org/web/20231215155635/https://einfachtierschutz.de/ueber-uns/
- GERATI – Zwielichtiger Tierschutz? Die dunkle Seite von Einfach Tierschutz e.V. und Jens Waldinger – https://gerati.de/2025/05/19/einfach-tierschutz-und-jens-waldinger-v0r5/

So ein Käse. Die Mitglieder wurden über den Rücktritt informiert unfbauch über den Grund. Nicht alles muss der Öffentlichkeit preisgegeben werden.
Maria, danke für deinen Kommentar – aber genau hier liegt das Problem:
Es geht nicht darum, jedes Detail eines Rücktritts öffentlich auszubreiten. Es geht um grundsätzliche Transparenz, wie sie bei jedem gemeinnützigen Verein erforderlich ist.
Wenn ein Vereinsvorsitzender – noch dazu der Gründer und das Gesicht des Projekts – plötzlich kommentarlos von allen offiziellen Seiten verschwindet, dann ist das keine Privatsache, sondern betrifft alle Spender und Unterstützer. Ein Verein, der mit Spenden arbeitet, lebt von Vertrauen. Und Vertrauen entsteht nun mal nicht dadurch, dass man Namen heimlich von Webseiten entfernt und hofft, dass keiner nachfragt.
Dass Mitglieder angeblich informiert wurden, heißt gar nichts, solange dieselben Personen auf Social Media sehen können, wie Jens Waldinger parallel öffentlich um Spenden bittet und sich selbst weiterhin als „Frontfigur“ darstellt. Genau das führt zu Irritationen – und die klärt man nicht durch Schweigen, sondern durch eine kurze, klare Mitteilung.
Es hätte völlig gereicht, öffentlich zu sagen:
„Jens Waldinger ist aus dem Vorstand ausgeschieden. Wir danken für die bisherige Arbeit. Weitere Details bleiben intern.“
Fertig. Niemand verlangt Interna – aber eine minimale Information ist bei einem gemeinnützigen Verein nicht Kür, sondern Pflicht.
Und wenn alles so harmlos wäre, wie du behauptest, stellt sich doch automatisch die Frage:
Warum vermeidet der Verein dann jede offizielle Aussage?
Solange diese Transparenz fehlt, werden Fragen gestellt werden – und das ist in einem Verein, der auf Spenden angewiesen ist, völlig legitim.