PETA verleiht mal wieder einen „Negativpreis“ – dieses Mal an Hubert Aiwanger. Der Vorwurf: Seine Aussagen zum Biberabschuss zeugten von fehlender Empathie und angeblicher Skrupellosigkeit. Doch sobald PETA mit dem Finger auf andere zeigt, stellt sich dieselbe alte Frage: Wie glaubwürdig ist eine Organisation, die selbst seit Jahren wegen extrem hoher Tötungszahlen in ihren eigenen Einrichtungen in der Kritik steht?
Während PETA öffentlich moralische Maßstäbe setzt, lohnt sich der Blick auf die nüchternen Fakten – und auf die Realität hinter der glitzernden Fassade der selbsternannten Tierrechtsinstanz.
Aiwanger unter Beschuss – PETA im Empörungsmodus
Laut Pressemitteilung vergibt PETA den Negativpreis Aiwanger Biberabschuss für Aussagen des bayerischen Wirtschaftsministers, wonach Landratsämter Biberabschüsse genehmigen könnten und Jäger diese „Dinge“ dann „entnehmen“ sollten. Das sorgte für lautstarke Kritik der Organisation, die sich hier einmal mehr als moralische Instanz präsentiert.
Besonders PETA Negativpreis, Hubert Aiwanger und Speziesismus des Monats wurden dabei plakativ in Szene gesetzt. Die Organisation echauffiert sich darüber, dass Aiwanger Biber angeblich zu bloßen Objekten degradiere. Gleichzeitig verweist sie auf illegale Bibertötungen und auf die Verantwortung der Politik, ein friedliches Miteinander zu ermöglichen.
Dass der Biber eine streng geschützte Art ist, steht außer Frage. Ebenso, dass Biberschutz Artenschutz und ökologische Funktionen wie Gewässerstruktur und Hochwasserrückhalt eine wichtige Rolle spielen.
PETA als moralische Instanz? Ein zweifelhafter Anspruch
Wo jedoch die Doppelmoral beginnt, endet jede Glaubwürdigkeit. PETA verleiht einen Negativpreis, während sie selbst jährlich hohe Tötungsquoten in ihren eigenen Einrichtungen verantwortet – teils bis zu 90 Prozent der aufgenommenen Tiere. Eine Organisation, die seit Jahrzehnten Kritik auf sich zieht, weil sie Tiere einschläfert statt zu vermitteln, sollte sich mit moralischen Urteilen über andere vielleicht etwas zurückhalten.
Gerade in diesem Kontext wirkt die Empörung über Aiwangers Wortwahl wie ein kalkulierter Empörungshub, der vor allem eines leisten soll: Aufmerksamkeit generieren. Denn am Ende lebt PETA vom Skandal – nicht selten sogar mehr als vom Tierschutz selbst.
Die Realität der Behördenpraxis
Im Kern des Konflikts geht es jedoch um ein tatsächliches Problem: Was tun, wenn geschützte Arten Schäden anrichten? Ausnahmegenehmigung Tötung ist ein Begriff, der vielen missfällt – und dennoch im Naturschutzrecht vorgesehen ist. PETA bezeichnet das als „Bankrotterklärung“. Die Realität ist komplexer: Behörden müssen zwischen Artenschutz, Menschenschutz, Infrastruktur und wirtschaftlichen Interessen abwägen.
Biber können Flächen vernässen, Dämme bauen, Straßen unterspülen oder Hochwasserschutzanlagen beeinträchtigen. Genau dafür sieht das Gesetz Ausnahmen vor. Der Biber ist kein Störenfried, sondern ein Tier, das durch menschliche Eingriffe erst in Konflikte gedrängt wird. Konflikt Mensch Wildtier beschreibt dieses Spannungsfeld treffend.
Fazit: Moralpredigt statt Selbstreflexion
Der Negativpreis mag in PETAs Kommunikationsstrategie funktionieren – laut, plakativ, emotional. Doch solange die Organisation selbst massiv Tiere tötet, bleibt die moralische Empörung hohl.
Wer anderen vorwirft, gefühllose Entscheidungen zu treffen, sollte zuerst die eigenen Strukturen kritisch hinterfragen. Gerade deshalb bleibt die Verleihung des Negativpreises Aiwanger Biberabschuss mehr ein PR-Manöver als ein konstruktiver Beitrag zur Debatte um Artenschutz und praktikable Lösungen im Umgang mit Wildtieren.
Quellen:
- Merkur.de – PETA verleiht Hubert Aiwanger Negativpreis – https://www.merkur.de/bayern/peta-verleiht-hubert-aiwanger-negativpreis-zeugt-von-grosser-skrupellosigkeit-94075240.html
- GERATI – PETA sorgt für Aufregung: ungerechtfertigter Negativ-Preis für Bio-Hotel-Betreiber – https://gerati.de/2023/02/03/peta-sorgt-fuer-aufregung-ungerechtfertigter-negativ-preis-fuer-bio-hotel-betreiber/

