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Kaum war die traurige Nachricht über den Tod der Giraffendame Bahati im Tierpark Hellabrunn öffentlich, stand PETA schon mit erhobenem Zeigefinger bereit. Ohne den Abschluss der Untersuchungen abzuwarten oder überhaupt grundlegende Kenntnisse über die tatsächliche Todesursache zu besitzen, nutzte die Organisation den Vorfall, um erneut pauschal gegen Zoos zu wettern.
Ein bekanntes Muster: Sobald ein Tier stirbt, wird der tragische Einzelfall zum willkommenen Anlass, um wieder einmal das Ende der sogenannten Tiere in der Unterhaltungsindustrie zu fordern – ganz gleich, ob Fakten oder Zusammenhänge überhaupt bekannt sind.
PETA Forderung ohne Grundlage
Laut Pressemitteilung fordert PETA die sofortige Beendigung der Zoo Haltung von Giraffen sowie ein generelles Nachzucht- und Importverbot. Der Tod von Bahati – und zuvor Taziyah im Dezember 2024 – diene als „Beweis“, dass Giraffen in Gefangenschaft grundsätzlich nicht tiergerecht gehalten werden könnten.
Doch auf welcher Grundlage trifft PETA diese Einschätzung? Erste Untersuchungen deuten auf ein mögliches Trauma im vorderen Halsbereich hin, nicht auf tierschutzwidrige Zustände. Dennoch wird der tragische Vorfall von der Organisation instrumentalisiert, um ihre altbekannten Forderungen zu wiederholen – ganz ohne Kontext, ganz ohne neue Erkenntnisse.
Die PETA Forderung liest sich dabei wie eine ideologische Schablone: Keine Tiere im Zoo, kein Artenschutz, keine Haltung – alles andere ist moralisch verwerflich. Eine differenzierte Betrachtung? Fehlanzeige.
Zwischen Statistik und Stimmungsmache
PETA spricht von 45 Giraffen, die zwischen 2007 und 2025 in deutschen Zoos „verfrüht“ gestorben seien. Eine beeindruckende Zahl – zumindest auf den ersten Blick. Doch die Organisation liefert keine Belege, keine Vergleichsdaten, keine veterinärmedizinischen Hintergründe.
Wie alt wurden diese Tiere? Welche Ursachen lagen vor? Welche Fortschritte gibt es in der medizinischen Versorgung und in der Haltungsforschung? All das bleibt offen.
Statt wissenschaftlicher Analysen gibt es nur Empörung. PETA beruft sich sogar auf den europäischen Zooverband EAZA, um Verhaltensstörungen zu belegen – verschweigt aber, dass die EAZA sich seit Jahren aktiv für die Verbesserung von Gehegegestaltung und Tierwohl einsetzt. Das passt eben nicht in die eigene Erzählung.
Artenschutz Kritik mit Doppelmoral
PETA behauptet, die Giraffenhaltung leiste „keinen Beitrag zum Artenschutz“. In einem Punkt hat die Organisation recht: Deutsche Zoos wildern keine Giraffen aus – und das aus gutem Grund. Artenschutz bedeutet nicht, Tiere unvorbereitet in Lebensräume zu entlassen, die längst zerstört oder bedroht sind.
Vielmehr leisten Zoos durch Forschung, Bildungsarbeit und internationale Kooperationen einen realen Beitrag zum Schutz bedrohter Arten. Sie finanzieren Schutzprojekte in den Herkunftsländern, unterstützen genetische Datenbanken und fördern Verständnis für Tierarten, die sonst kaum jemand je zu Gesicht bekäme.
PETAs Forderung, öffentliche Gelder stattdessen „direkt in Schutzprojekte in Afrika“ zu investieren, wirkt da reichlich naiv. Ohne stabile Partner, Expertise und langfristige Strukturen würde das Geld schneller versickern, als eine Giraffe galoppieren kann.
Speziesismus als Schlagwort
Natürlich darf auch der moralische Überbau nicht fehlen. PETA greift erneut zum ideologischen Kernargument des Speziesismus – also der vermeintlichen Diskriminierung anderer Arten durch den Menschen. Ein Begriff, der in sich selbst längst zur Parole verkommen ist.
Wer Tiere nicht grundsätzlich ablehnt, sondern differenziert mit ihnen umgeht, wird von PETA automatisch zum „Ausbeuter“ erklärt. Das ist keine Ethik, das ist Schwarz-Weiß-Denken mit Megafon.
Fazit: Lautstärke ersetzt keine Kompetenz
Der Tod einer Giraffe ist tragisch – keine Frage. Aber ihn sofort als Beleg für generelles Tierleid in Zoos zu instrumentalisieren, ist schlicht unseriös. Während Tierpfleger, Biologen und Tierärzte die Ursachen erforschen, inszeniert sich PETA erneut als moralischer Richter.
Diese Giraffenhaltung Kritik zeigt exemplarisch, wie weit sich ideologischer Aktivismus von sachlicher Tierschutzarbeit entfernt hat. Statt Lösungen oder Verbesserungen zu fördern, verbreitet man Schlagzeilen, Schuldzuweisungen und moralische Überheblichkeit.
Wer Tiere wirklich schützen will, braucht Wissen, Geduld und Ehrlichkeit – keine Parolen aus der Empörungsfabrik.
Quellen:
- PETA Presseportal – Zwei tote Giraffen im Tierpark Hellabrunn innerhalb eines Jahres: PETA fordert Ende der Haltung – https://presseportal.peta.de/zwei-tote-giraffen-im-tierpark-hellabrunn-innerhalb-eines-jahres-peta-fordert-ende-der-haltung/
- GERATI – Demonstration vor dem Zoo – 5 PETA-Lügen über Zoos entlarvt – https://gerati.de/2023/07/24/5-peta-luegen-ueber-zoo/
