Schweigen statt Transparenz
Die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e. V. gerät erneut massiv in die Kritik: Trotz einer klar formulierten und nachweislich zugestellten außergerichtlichen Abmahnung wegen gezielter technischer und sozialmedialer Behinderung meiner journalistischen Arbeit hat PETA bislang keinerlei Reaktion gezeigt. PETAs anhaltendes Schweigen wirft ein schlechtes Licht auf die Organisation und ihr Selbstverständnis im Umgang mit berechtigter Kritik. Zugleich stellt sich die Frage, wie glaubwürdig eine Organisation sein kann, die nach außen Transparenz fordert, selbst jedoch jede kritische Auseinandersetzung im Keim zu ersticken versucht.
Der Hintergrund: Systematische Zugangssperre
Ich, Silvio Harnos, Betreiber des kritischen Online-Magazins GERATI.de, habe am 8. Mai 2025 eine formelle Abmahnung an PETA Deutschland versandt. Darin werfe ich der Organisation vor, den Zugriff auf ihre Internet- und Social-Media-Angebote gezielt für Nutzer aus bestimmten Ländern zu blockieren. Besonders betroffen ist Indonesien, wo ich mich dauerhaft aufhalte. Von hier aus berichte ich regelmäßig zu tierrechtlichen Themen. Die dortige Sperre wirkt sich daher besonders stark auf meine berufliche Tätigkeit und meine Möglichkeit zur Recherche und Berichterstattung aus. Gleichzeitig wurden meine Zugriffsrechte auf öffentliche PETA-Inhalte in sozialen Netzwerken eingeschränkt – ohne jegliche Regelverstöße meinerseits.
Die technischen Maßnahmen, mit denen PETA diese Einschränkungen durchsetzt, betreffen unter anderem:
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- Die Website www.peta.de, die aus Ländern wie Indonesien, Russland und Brasilien nicht aufrufbar ist. Auf dieser Plattform veröffentlicht PETA regelmäßig Pressemitteilungen, Blogbeiträge und Stellungnahmen zu aktuellen Entwicklungen – Inhalte, auf die ich ohne technische Hilfsmittel wie VPNs keinen Zugriff habe.
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- Die Facebook-Seite von PETA, auf der der Zugriff auf öffentliche Inhalte für bestimmte Nutzer, darunter auch mich, systematisch blockiert wurde – offenbar als Reaktion auf journalistische Aktivitäten und kritische Auseinandersetzung mit PETA.
Besonders kritisch ist dabei der Einsatz sogenannter Geo-IP-Filter, mit denen PETA gezielt den Zugriff aus bestimmten Ländern einschränkt. Diese digitale Zugangskontrolle steht im Widerspruch zu den selbst proklamierten Grundsätzen der Organisation, die sich in ihrer öffentlichen Kommunikation immer wieder auf Transparenz und Offenheit gegenüber der Gesellschaft beruft. Tatsächlich aber wird mir als Journalist der Zugriff auf zentrale Informationsquellen willentlich erschwert.
Rechtliche Bewertung: Eingriff in Grundrechte
In meiner Abmahnung berufe ich mich auf die §§ 823, 1004 BGB sowie auf die Grundrechte aus Art. 5 und Art. 12 GG. Meine Argumentation ist eindeutig: Eine Organisation, die gezielt Journalisten von der Nutzung öffentlich zugänglicher Informationsquellen ausschließt, greift in deren Berufsfreiheit und Meinungsfreiheit ein. Die journalistische Tätigkeit lebt vom freien Zugang zu Informationen – gerade bei einflussreichen Akteuren wie PETA.
Es handelt sich hierbei nicht um den Zugang zu privaten Profilen oder internen Plattformen, sondern um bewusst öffentlich gehaltene Kanäle, über die PETA regelmäßig kommuniziert. Der Ausschluss einzelner Journalisten von dieser Kommunikation stellt eine gezielte Maßnahme zur Meinungsunterdrückung dar – unabhängig davon, ob die Blockade durch politische Erwägungen, Kritikunwilligkeit oder interne Strategie motiviert ist.
Dialogverweigerung als Strategie?
Anstatt sich der Kritik zu stellen oder zumindest eine Rückmeldung zu geben, ließ PETA die gesetzte Frist kommentarlos verstreichen. Weder ein Fax noch eine E-Mail oder sonstige Rückmeldung ging bei mir ein. Diese Weigerung, auch nur in einen Dialog zu treten – obwohl gerade gemeinnützige Organisationen wie PETA ethisch wie rechtlich zu Transparenz und Rechenschaft verpflichtet sind –, wirkt wie ein Eingeständnis. Wer schweigt, wenn er sich äußern sollte, hat oft nichts zur Verteidigung vorzubringen.
Dabei wäre gerade eine offene, konstruktive Diskussion über die Grenzen von Journalismus und Aktivismus notwendig. Doch stattdessen nutzt PETA technische Mittel, um kritische Stimmen gezielt auszuschließen – und verletzt damit demokratische Grundprinzipien.
Juristische Konsequenz: Mahnbescheid angekündigt
Da PETA sich nicht äußert, bleibt mir nun nur der Weg über das Gericht. Ich habe angekündigt, beim zuständigen Amtsgericht einen Mahnbescheid zu beantragen. Die Forderung umfasst:
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- Die umgehende Aufhebung aller Geo-IP-basierten Sperren auf der Website peta.de für IP-Adressen aus Indonesien und anderen betroffenen Regionen.
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- Die Wiederfreigabe meines Zugangs zu PETAs Social-Media-Angeboten.
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- Einen Schadensersatz in Höhe von 500 Euro zur Deckung des technischen Mehraufwands (z. B. VPN-Kosten), des Zeitverlusts sowie der Einschränkungen meiner journalistischen Tätigkeit.
Sollte auch auf den Mahnbescheid keine Reaktion erfolgen, behalte ich mir ausdrücklich eine Klage auf Unterlassung und weitergehende Schadensersatzansprüche vor. Auch eine Vollstreckung ist nicht ausgeschlossen.
Signalwirkung: Ein Einzelfall mit grundsätzlicher Bedeutung
Der Konflikt zwischen mir als unabhängigen Journalisten und einer einflussreichen NGO wie PETA zeigt beispielhaft, wie Pressefreiheit heute unter Druck geraten kann – nicht durch staatliche Zensur, sondern durch medienmächtige Organisationen, die gezielt kritische Stimmen ausschließen. Der Einsatz digitaler Sperrmechanismen zur Kontrolle der öffentlichen Wahrnehmung ist ein gefährlicher Trend, dem entschieden entgegengetreten werden muss.
Besonders kritisch ist, dass PETA in der Öffentlichkeit ein Bild moralischer Überlegenheit pflegt, hinter den Kulissen jedoch auf Mechanismen setzt, die an autoritäre Informationskontrolle erinnern. Wer so handelt, muss sich fragen lassen, wie ernst es ihm mit der vielbeschworenen Offenheit wirklich ist.
Fazit: Kein Anspruch auf moralische Autorität ohne Kritikfähigkeit
Das Verhalten von PETA Deutschland e. V. ist nicht nur juristisch angreifbar, sondern auch moralisch bedenklich. Eine Organisation, die sich als Stimme der Stimmlosen versteht, darf sich der eigenen Kritik nicht entziehen. Wer jedoch kritischen Journalismus blockiert, verweigert nicht nur den Dialog, sondern beschädigt letztlich die Glaubwürdigkeit der gesamten Tierrechtsbewegung.
Ich werde diesen Vorgang weiterhin dokumentieren, juristisch begleiten und die Öffentlichkeit über jeden weiteren Schritt informieren. Denn: Pressefreiheit endet nicht an Ländergrenzen – und auch nicht an den Firewalls ideologischer Überzeugung.
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