Inhaltsverzeichnis
Einleitung
PETA Kokosnuss Boykott / Berlin: Am 19. Februar 2025 plant die radikale Tierrechtsorganisation PETA eine Demonstration vor der Königlich Thailändischen Botschaft in Berlin (Quelle). Mit Plakaten, Affenmasken und Sträflingskostümen wollen PETA-Unterstützer auf das Leid von Affenbabys aufmerksam machen, die laut PETAs Recherchen in der thailändischen Kokosnussindustrie ausgebeutet werden. Doch während PETA öffentlich zum Boykott thailändischer Kokosnussprodukte aufruft, stellt sich eine zentrale Frage: Ist dies ausschließlich eine Maßnahme zum Schutz der Tiere, oder könnte es sich um eine gezielte Marktsteuerung handeln, die bestimmte Unternehmen bevorzugt?
PETAs Forderungen und der Boykott-Aufruf
PETA fordert Verbraucher dazu auf, keine Kokosprodukte aus Thailand mehr zu kaufen und stattdessen auf Alternativen aus Ländern wie Sri Lanka oder den Philippinen umzusteigen. Die Organisation beruft sich auf Undercover-Recherchen, die angeblich belegen, dass Affen unter schlechten Bedingungen gehalten und zur Arbeit gezwungen werden. Während PETAs Ziel – der Schutz von Tieren – kaum infrage steht, stellt sich jedoch eine andere Frage: Welche Auswirkungen hat ein Boykott auf die thailändischen Kleinbauern, die wirtschaftlich von der Kokosnussproduktion abhängig sind?
Die wirtschaftlichen Folgen für thailändische Kleinbauern
Viele thailändische Bauern betreiben kleine Familienunternehmen und haben kaum Alternativen, wenn der Export in den Westen einbricht. Thailand ist einer der weltweit führenden Exporteure von Kokosnussprodukten, und viele Landwirte sind vollständig auf den Anbau und die Ernte angewiesen. Ein vollständiger Ausschluss thailändischer Kokosnussprodukte vom Markt könnte für viele Landwirte existenzgefährdend sein. Der Boykott könnte außerdem zu weiteren sozialen Problemen führen, da viele Bauernfamilien ohnehin unter wirtschaftlich prekären Bedingungen leben.
Laut Experten wäre eine Lösung, diese Landwirte zu unterstützen, anstatt sie durch ein radikales Verbot von Exporten weiter zu benachteiligen. Ein nachhaltiger Wandel in der Kokosnussindustrie sollte durch Bildungsprogramme, alternative Erntemethoden und gezielte Fördermaßnahmen begleitet werden – nicht durch pauschale Verbote.
Technologische Innovationen: Die übersehene Lösung?
Eine alternative Lösung wäre bereits verfügbar: Laut Berichten des thailändischen Nachrichtenportals Der Farang (Quelle) wurden in den vergangenen Jahren spezielle Klettersysteme entwickelt, die den Affeneinsatz überflüssig machen. Diese mechanischen Lösungen ermöglichen es, Kokosnüsse effizient zu ernten, ohne Tiere zu missbrauchen. Die Technologie könnte eine echte Alternative darstellen und langfristig dafür sorgen, dass der Einsatz von Affen der Vergangenheit angehört.
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Doch auffällig ist, dass PETA auf diese Innovationen bislang nicht eingegangen ist. Warum verschweigt PETA diese technischen Fortschritte? Sollte eine Tierschutzorganisation nicht solche Innovationen loben und gezielt fördern, anstatt eine gesamte Industrie pauschal zu verurteilen? Kritiker argumentieren, dass das Schweigen PETAs weniger mit konsequentem Tierschutz als vielmehr mit einer bewussten Strategie zur Schädigung des thailändischen Kokosmarktes zu tun haben könnte. Wenn PETAs Boykottaufrufe ausschließlich Thailand treffen, während alternative Anbaumethoden unberücksichtigt bleiben, entsteht der Verdacht, dass hier gezielt wirtschaftliche Strukturen beeinflusst werden sollen.
Der Fall Wiesenhof & PETA
Dieses ist kein Einzelfall. Bereits im Jahr 2021 veröffentlichte Die Zeit den Onlineartikel „PETA die Scheinheiligen“(Quelle), in dem PETA eine Marktmanipulation zum Vorteil von Wiesenhof vorgeworfen wurde. Damals trafen sich Wiesenhof Manager mit PETA und übergaben Daten bzw. Adressen von Höfen der Konkurenz! Bemerkenswert ist, dass PETA seit diesem Treffen keine weiteren Kampagnen gegen Wiesenhof durchgeführt hat. Es gibt Hinweise darauf, dass dies möglicherweise Auswirkungen auf das Vorgehen anderer Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen wie Soko Tierschutz hatte. Allerdings fehlen eindeutige Belege dafür, dass PETA aktiv Druck auf diese Organisationen ausgeübt hat. Friedrich Mülln gründete nach dem Rausschmiss bei PETA die Tierrechtsorganisation Soko Tierschutz, die mit Beginn ihrer Arbeit eine Kampagne gegen Wiesenhof startete.
Die Aussage von Stefan Bröckling der auch bei PETA entsorgt wurde auf dem Youtube Kanal von Soko Tierschutz – „Verklagt uns doch Wiesenhof“ ist legendär. Genauso wie das schnelle löschen und entfernen von Bröckling aus Soko Tierschutz. Später äußerte sich Friedrich Mülln in einem öffentlichen Statement, dass Stefan Bröckling nie Mitglied von Soko Tierschutz war. Erstaunlich wie er dann auf dessen YouTube Kanal dann ein Statement veröffentlichen konnte, was wahrscheinlich nach dem Eingriff von PETA gelöscht wurde.
Marktverzerrung durch PETAs Siegel?
PETAs Einfluss auf den Markt für Kokosnussprodukte ist nicht zu unterschätzen. Während die Organisation offiziell nur Tierschutzkriterien anführt, könnten die Boykottaufrufe und Zertifizierungspraktiken wirtschaftliche Konsequenzen haben, die bestimmte Unternehmen bevorzugen. Durch die Vergabe des „PETA-Approved Vegan“-Siegels profitieren Firmen, die sich PETAs Richtlinien anpassen, von einer gesteigerten Nachfrage und einem besseren Image bei umweltbewussten Verbrauchern. Diese Zertifizierungen sind jedoch nicht kostenlos, sondern mit Lizenzgebühren verbunden.
Dies führt zu einer interessanten Fragestellung: Ist PETAs Vorgehen eine reine Tierschutzmaßnahme oder eine Marktsteuerung, die Unternehmen bevorzugt, die sich PETAs Bedingungen unterwerfen? Das Wettbewerbsrecht verbietet grundsätzlich unlauteren Wettbewerb, insbesondere wenn durch gezielte Kampagnen Marktteilnehmer benachteiligt oder bevorzugt werden. Sollte PETA durch die Vergabe ihres Zertifikats Unternehmen strategisch bevorzugen und gleichzeitig gezielt Wettbewerber ausschließen, könnte dies eine Form der Marktverzerrung darstellen. Dies wäre insbesondere dann problematisch, wenn durch PETAs Boykottaufrufe kleine Produzenten in Entwicklungsländern in existenzielle Schwierigkeiten geraten, während zertifizierte Unternehmen mit wirtschaftlichen Vorteilen rechnen können. Kritiker argumentieren, dass das Vorgehen der Organisation nicht nur dem thailändischen Markt schadet, sondern auch kleineren Unternehmen den Zugang zu westlichen Märkten erschwert, falls sie sich die Zertifizierungsgebühren nicht leisten können.
Welche Kokosmarken empfiehlt PETA?
PETA empfiehlt Verbrauchern, Kokosnussprodukte von Marken zu wählen, die nachweislich keine Affen für die Ernte einsetzen. Auf ihrer Website listet PETA mehrere solcher Marken auf, darunter Cha’s Organics, CocoGoods Co., Goya und Trader Joe’s. Diese Unternehmen beziehen ihre Kokosnüsse aus Ländern wie Sri Lanka, Vietnam oder den Philippinen, wo tierfreundlichere Erntemethoden angewendet werden. (Quelle)
In Deutschland haben verschiedene Einzelhändler auf PETAs Kampagne reagiert. So haben beispielsweise Lidl, Kaufland, Aldi Süd und Aldi Nord, Rewe, Penny, Edeka und Netto beschlossen, keine Kokosmilch mehr zu verkaufen, die mit der Ausbeutung von Affen in Verbindung steht. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, den Tierschutz zu fördern und ethisch unbedenkliche Produkte anzubieten.
Allerdings stellt sich die Frage, ob diese Empfehlungen tatsächlich nur dem Tierwohl dienen oder auch strategischen wirtschaftlichen Interessen folgen. Unternehmen, die PETAs Siegel erhalten, profitieren nicht nur von einem positiven Image, sondern auch von einer bevorzugten Platzierung in ethisch orientierten Märkten. Kleinere Produzenten oder solche aus Thailand, die nicht von PETAs Zertifizierung profitieren, könnten dadurch wirtschaftlich benachteiligt werden.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass PETA für die Nutzung ihres „PETA-Approved Vegan“-Logos eine Lizenzgebühr erhebt. Unternehmen, die dieses Siegel tragen, haben möglicherweise einen Wettbewerbsvorteil, da sie von Verbrauchern bevorzugt werden, die Wert auf tierfreundliche Produkte legen. Dies wirft die Frage auf, ob PETAs Boykottaufrufe und Zertifizierungspraktiken unbeabsichtigt zu Marktverzerrungen führen könnten, indem bestimmte Marken bevorzugt werden.
Statt gezielt Unternehmen zu fördern, die tierschutzkonform arbeiten, bleibt die Organisation bei ihrer harten Boykott-Linie gegen Thailand.
Unternehmen, die das „PETA-Approved Vegan“-Siegel erhalten, profitieren von einer positiven Außendarstellung und steigender Nachfrage unter ethisch bewussten Verbrauchern. Doch hier stellt sich die Frage: Gibt es eine wirtschaftliche Motivation hinter PETAs Vorgehen? Könnte der Boykott thailändischer Kokosnussprodukte unbeabsichtigt dazu führen, dass Unternehmen mit dem PETA-Siegel wirtschaftliche Vorteile erhalten, während andere Produzenten benachteiligt werden? Falls dem so wäre, könnte dies als eine Form von Marktverzerrung angesehen werden.
Alternativen zu einem vollständigen Boykott
Anstatt Thailand und seine Kokosindustrie generell zu boykottieren, könnten gezieltere Maßnahmen ergriffen werden. Eine mögliche Alternative wäre, Unternehmen zu unterstützen, die bereits auf tierschutzfreundliche Erntemethoden setzen. Auch könnten internationale Organisationen gemeinsam mit lokalen Farmern an nachhaltigen Lösungen arbeiten.
Ein Boykott ohne Alternativen könnte das Leben vieler Menschen zerstören, ohne langfristig etwas am Leid der Tiere zu verbessern. Nachhaltige Veränderungen entstehen durch Zusammenarbeit – nicht durch radikale Maßnahmen, die ganze Industrien in Verruf bringen.
Fazit: Ein notwendiger Boykott oder Marktsteuerung?
Sollte PETA eine differenziertere Herangehensweise wählen? Wäre es sinnvoller, Farmen zu unterstützen, die tierschutzfreundliche Erntemethoden nutzen, anstatt ein gesamtes Land und seine Bauern abzustrafen? Kritiker argumentieren, dass PETAs Vorgehen weniger einem nachhaltigen Wandel dient, sondern stattdessen eine Marktverzerrung zugunsten bestimmter Unternehmen erzeugen könnte.
Die kommenden Proteste werfen daher nicht nur ethische Fragen auf, sondern auch wirtschaftliche: Wer profitiert wirklich von einem Boykott thailändischer Kokosnussprodukte? Und warum bleibt PETA bisher so still zu den alternativen Erntemethoden in Thailand, die bereits existieren?