Symbolische Darstellung eines Hammers, der die Worte "Cancel Culture" zerschlägt, mit dem PETA-Logo im Hintergrund.
Ein dramatisches Bild, das die Auseinandersetzung mit PETAs Umgang mit Cancel Culture symbolisiert.

PETA (People for the Ethical Treatment of Animals) ist zweifellos die bekannteste und größte Tierrechtsorganisation weltweit. Mit ihrer kompromisslosen Haltung und kontroversen Kampagnen hat die Organisation eine wichtige Rolle dabei gespielt, das Bewusstsein für Tierrechte zu schärfen. Doch während PETA sich öffentlich gegen Unterdrückung und Ungerechtigkeit gegenüber Tieren einsetzt, gibt es eine zunehmende Kritik daran, dass die Organisation selbst Methoden anwendet, die in den Bereich der Cancel Culture fallen – eine Praxis, die sie öffentlich kritisiert.

Der Widerspruch: Tierrechtsaktivismus und Cancel Culture

In einem kürzlich geführten Interview wurde PETA-Gründerin Ingrid Newkirk zur Cancel Culture befragt, einer Praxis, bei der Einzelpersonen oder Organisationen aufgrund von problematischen oder 

kontroversen Ansichten oder Handlungen öffentlich „gecancelt“ oder boykottiert werden. Newkirk räumte ein, dass Cancel Culture ein „zweischneidiges Schwert“ sei, da sie einerseits Verantwortung fördern könne, andererseits aber auch wichtige Stimmen zum Schweigen bringen könne. Doch diese differenzierte Betrachtung scheint in der Praxis von PETA nicht immer angewendet zu werden.

PETA und Cancel Culture: Beispiele für fragwürdige Praktiken

PETA selbst hat im Laufe der Jahre mehrfach zu Boykotts und Kampagnen aufgerufen, die eindeutig Elemente der Cancel Culture aufweisen. Ein bekanntes Beispiel ist der Boykottaufruf gegen den Designer Karl Lagerfeld. Aufgrund seiner Verwendung von Pelz in der Mode rief PETA öffentlich dazu auf, Lagerfelds Werke zu meiden und ihn als „Täter“ von Tierquälerei zu brandmarken. Dies führte zu einem erheblichen öffentlichen Druck und schädigte Lagerfelds Reputation, obwohl die Diskussion um die ethischen Aspekte von Pelz in der Modeindustrie vielschichtig und kontrovers ist.

Ein weiteres Beispiel ist die Kampagne gegen die amerikanische Restaurantkette „Jimmy’s Famous Seafood“, die von PETA wegen ihres Angebots an Meeresfrüchten angegriffen wurde. PETA forderte in sozialen Medien die Schließung des Restaurants und setzte eine aggressive Kampagne in Gang, um das Unternehmen zu diskreditieren. Diese Aktion war ein klarer Versuch, das Restaurant „zu canceln“, ohne Raum für Dialog oder Kompromiss zu lassen.

PETA hat auch prominente Persönlichkeiten wie die Sängerin Beyoncé ins Visier genommen, nachdem sie Pelz getragen hatte. Die Organisation ging so weit, eine Protestaktion bei einem ihrer Konzerte zu organisieren, um sie öffentlich zu verurteilen und den Druck aufrechtzuerhalten, dass sie ihre Wahl der Mode ändert. Diese Taktik, prominente Persönlichkeiten ins Visier zu nehmen und sie durch öffentliche Scham zu „korrigieren“, ist ein weiteres Beispiel dafür, wie PETA selbst eine Form der Cancel Culture betreibt.

PETA Deutschland und die Cancel Culture: Zensur in den sozialen Medien und der Fall Silvio Harnos

PETA Deutschland ist nicht weniger aktiv in der Anwendung von Cancel Culture, insbesondere in den sozialen Medien. Kritische Kommentare, die die Praktiken der Organisation hinterfragen oder gegen deren Sichtweisen sprechen, werden oft schnell gelöscht. User, die wiederholt Kritik äußern, werden auf den sozialen Kanälen von PETA Deutschland gesperrt, was deutlich zeigt, dass die Organisation wenig Interesse an einem offenen Dialog hat.

Ein besonders bemerkenswerter Fall ist der des investigativen Journalisten Silvio Harnos, der aus Indonesien die Webseite www.gerati.de betreibt, auf der er kritisch über PETA berichtet. Anstatt sich mit der Kritik sachlich auseinanderzusetzen, ging PETA 

Screenshot peta.de bei Aufrud mit einer indonesischen IP-Adresse
Screenshot peta.de bei Aufrud mit einer indonesischen IP-Adresse

Deutschland einen Schritt weiter und blockierte den Zugang zu ihrer eigenen Webseite www.peta.de für Nutzer aus Indonesien. Dies war eine klare und gezielte Maßnahme, um zu verhindern, dass Harnos und andere in Indonesien die Informationen auf der Webseite von PETA Deutschland einsehen und darüber berichten können. Diese Maßnahme ist ein eindeutiges Beispiel dafür, wie PETA Deutschland aktiv versucht, kritische Stimmen mundtot zu machen, indem sie den Zugang zu Informationen einschränkt.

Die Blockierung von IP-Adressen ganzer Länder, um kritische Berichterstattung zu unterbinden, zeigt, dass PETA Deutschland Cancel Culture in einer besonders extremen Form betreibt. Anstatt sich dem Diskurs zu stellen und transparent zu agieren, wählt die Organisation den Weg der Zensur und der Unterdrückung von abweichenden Meinungen. Solche Maßnahmen werfen ernsthafte Fragen zur Meinungsfreiheit und zur ethischen Integrität von PETA Deutschland auf.

Der Schaden durch Cancel Culture

Die von PETA praktizierte Cancel Culture hat nicht nur Individuen und Unternehmen geschadet, sondern auch die Möglichkeit für einen konstruktiven Dialog untergraben. In einer Zeit, in der Tierrechtsfragen von zunehmender Bedeutung sind, wäre es wichtig, eine Plattform für Diskussionen und Debatten zu schaffen, anstatt sofort auf extreme Maßnahmen zurückzugreifen, die wenig Raum für differenzierte Meinungen lassen. Die Cancel Culture, die PETA betreibt, kann langfristig das Ansehen der Organisation und ihrer Ziele untergraben, indem sie das Vertrauen der Öffentlichkeit in ihre Methoden und Motive in Frage stellt.

Was bedeutet Cancel Culture?

Cancel Culture beschreibt das Phänomen, bei dem Personen oder Organisationen aufgrund von als problematisch wahrgenommenen Aussagen oder Handlungen öffentlich boykottiert oder „gecancelt“ werden. Dies kann verschiedene Formen annehmen, wie etwa das Entziehen von Plattformen, die Verweigerung von öffentlichen Auftritten, das Beenden von Geschäftsbeziehungen oder das systematische Ausschließen aus öffentlichen Diskursen. Ursprünglich entstand die Cancel Culture aus der Idee heraus, Verantwortung einzufordern und soziale Gerechtigkeit zu fördern, indem problematisches Verhalten sichtbar gemacht und sanktioniert wird.

Im Kern geht es bei der Cancel Culture darum, jemanden für ein vermeintliches Fehlverhalten öffentlich zur Rechenschaft zu ziehen, oft durch kollektives Handeln in den sozialen Medien. Allerdings ist diese Praxis nicht unumstritten, da sie häufig zu extremen Konsequenzen führt, die keinen Raum für Nuancen oder Dialog lassen. Kritiker argumentieren, dass Cancel Culture oft zu einem Klima der Angst führt, in dem Menschen für vergangene Fehler oder kontroverse Meinungen drastisch bestraft werden, anstatt einen offenen Austausch und eine Entwicklung von Verständnis zu ermöglichen. Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass durch das „Canceln“ Stimmen unterdrückt werden, die zur gesellschaftlichen Debatte beitragen könnten, auch wenn diese nicht mit dem Mainstream übereinstimmen.

In der Praxis kann Cancel Culture dazu führen, dass Menschen oder Organisationen „ausgelöscht“ werden, indem sie aus dem öffentlichen Leben ausgeschlossen oder ihre Existenzgrundlage gefährdet wird. Dies hat insbesondere in den sozialen Medien zu einer zunehmend polarisierten Umgebung geführt, in der Diskussionen oft durch emotionale Reaktionen und öffentliche Verurteilungen ersetzt werden.

Fazit:

PETA hat zweifellos bedeutende Erfolge im Bereich der Tierrechte erzielt, doch ihr Engagement in der Cancel Culture, insbesondere durch PETA Deutschland, wirft einen Schatten auf diese Erfolge. Während die Organisation für die Rechte der Tiere kämpft, muss sie sich selbst die Frage stellen, ob ihre Methoden wirklich im Einklang mit ihren ethischen Prinzipien stehen. Der Einsatz von Cancel Culture untergräbt den Dialog und führt dazu, dass wichtige Stimmen stummgeschaltet werden – genau das, was PETA in ihrem jüngsten Interview als potenziell schädlich bezeichnet hat. Es ist an der Zeit, dass PETA ihre eigenen Praktiken überdenkt und den Weg zu einem inklusiveren und dialogorientierteren Aktivismus findet.

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