Ein aktueller Instagram-Post von PETA Deutschland hat heftige Kritik an der Praxis des Angelns mit Haken geübt, indem behauptet wird, dass dies erhebliches Leiden bei Fischen verursacht und gegen das Tierschutzgesetz verstößt. In diesem Artikel werden wir die Aussagen von PETA kritisch analysieren, sie widerlegen und aufzeigen, dass es PETA nicht um den aktiven Tierschutz geht, sondern um Polemik und Spendeneinnahmen.
Analyse der Behauptungen von PETA
PETA behauptet, dass Angelhaken erhebliche Leiden bei Fischen verursachen und somit gegen das Tierschutzgesetz verstoßen. Laut § 1 des Tierschutzgesetzes dürfen Wirbeltiere nicht ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zugefügt werden. Allerdings wird das Angeln in vielen Regionen als vernünftiger Grund akzeptiert, da es der Nahrungsbeschaffung dient. Viele Angler halten sich an humane Praktiken, um den Stress für die Fische zu minimieren. Zum Beispiel verwenden sie Methoden, die das Leiden der Fische verringern, und achten auf Vorschriften wie Mindestgrößen und Schonzeiten.
PETA kritisiert, dass kein anderes Wirbeltier unbetäubt aufgespießt wird und verweist auf die Tierschutzschlachtverordnung, die besagt, dass Fische vor dem Töten betäubt werden müssen. Hier wird jedoch übersehen, dass die Verwendung von Angelhaken eine gängige Praxis ist, die sowohl zur Nahrungsbeschaffung als auch zum Sportfischen verwendet wird. Viele Angler setzen humane Praktiken ein, um den Stress und die Schmerzen für die Fische zu minimieren, wie z.B. das sofortige Betäuben und Töten der gefangenen Fische.
PETA argumentiert, dass Fische Schmerz empfinden und verweist auf Studien, die dies seit 2003 bestätigen. Es gibt jedoch wissenschaftliche Debatten darüber, wie Fische Schmerz empfinden. Einige Studien deuten darauf hin, dass das Nervensystem von Fischen weniger komplex ist als das von Säugetieren, was bedeutet, dass ihr Schmerzempfinden unterschiedlich sein könnte. Diese Debatte ist noch nicht abgeschlossen, und es gibt verschiedene wissenschaftliche Meinungen zu diesem Thema. Dies zeigt, dass PETA einseitig argumentiert und komplexe wissenschaftliche Fragen vereinfacht darstellt.
PETA behauptet, dass Schonhaken keine nachhaltige oder tierfreundliche Alternative sind. Doch Schonhaken wurden entwickelt, um den Schaden für die Fische zu minimieren. Viele Berichte von Anglern und Wissenschaftlern bestätigen, dass Schonhaken den Stress und die Verletzungen bei Fischen reduzieren, was im Einklang mit tierfreundlicheren Praktiken steht. Hier wird deutlich, dass PETA eine extreme Position einnimmt, die nicht die Bemühungen vieler Angler anerkennt, die humane Methoden anwenden.
Wissenschaftliche Perspektive
Es gibt eine Vielzahl von Studien, die das Schmerzempfinden bei Fischen untersuchen. Einige zeigen, dass Fische Schmerz empfinden können, während andere darauf hinweisen, dass das Schmerzempfinden bei Fischen aufgrund ihres weniger komplexen Nervensystems anders ist als bei Säugetieren. Diese wissenschaftliche Debatte ist noch nicht abgeschlossen und sollte differenziert betrachtet werden. PETA neigt dazu, nur die Studien zu zitieren, die ihre Position unterstützen, und ignoriert gegenteilige wissenschaftliche Erkenntnisse.
Viele Wissenschaftler argumentieren, dass Fische zwar auf schädliche Reize reagieren, dies jedoch nicht unbedingt als Schmerz im menschlichen Sinne interpretiert werden kann. Diese Sichtweise legt nahe, dass Fische anders auf Verletzungen reagieren und dass ihre Wahrnehmung von Schmerz nicht mit der von Säugetieren vergleichbar ist. PETA’s einseitige Darstellung der wissenschaftlichen Erkenntnisse zeigt eine Tendenz zur Polemik, die letztlich darauf abzielt, emotionale Reaktionen hervorzurufen und Spendeneinnahmen zu generieren.
Praktische Aspekte des Angelns
Angeln ist eine Jahrhunderte alte Praxis, die tief in vielen Kulturen verwurzelt ist. Es dient nicht nur der Nahrungsbeschaffung, sondern auch der Freizeitgestaltung und dem Naturerlebnis. Viele Menschen genießen das Angeln als eine Möglichkeit, sich zu entspannen und die Natur zu erleben. PETA’s Forderung nach einem Verbot von Angelhaken würde diese kulturellen Praktiken und Traditionen erheblich beeinträchtigen.
Die Angelfischerei ist in vielen Regionen ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Sie schafft Arbeitsplätze und generiert Einnahmen für lokale Gemeinschaften. Ein Verbot von Angelhaken würde nicht nur die wirtschaftlichen Aktivitäten vieler Menschen beeinträchtigen, sondern auch die wirtschaftliche Stabilität in diesen Regionen gefährden. PETA ignoriert diese wichtigen wirtschaftlichen Aspekte in ihrer Polemik.
Viele Angler verwenden humane Praktiken, um den Stress und die Schmerzen für die Fische zu minimieren. Dazu gehören Schonhaken, das sofortige Betäuben und Töten der Fische sowie die Beachtung von Vorschriften wie Mindestgrößen und Schonzeiten. Diese Praktiken zeigen, dass es möglich ist, ethische und verantwortungsbewusste Angelmethoden zu verwenden. PETA’s Forderung nach einem generellen Verbot von Angelhaken ignoriert diese Bemühungen und Fortschritte.
Rechtliche Rahmenbedingungen
PETA argumentiert, dass das Tierschutzgesetz über dem Landesfischereigesetz steht und daher Angelhaken verboten werden sollten. Allerdings gibt es spezifische Regelungen im Fischereigesetz, die den Einsatz von Angelhaken erlauben und humane Praktiken fördern. Diese Gesetze sind darauf ausgelegt, einen Ausgleich zwischen Tierschutz und traditionellen sowie wirtschaftlichen Interessen zu schaffen. PETA’s Forderung nach einem generellen Verbot zeigt eine einseitige Interpretation der Gesetze.
Es gibt zahlreiche Regelungen und Vorschriften, die den Schutz der Fische während des Angelns gewährleisten sollen. Dazu gehören Vorschriften zur Mindestgröße, Schonzeiten und die Verwendung von Schonhaken. Diese Regelungen zeigen, dass der Gesetzgeber den Tierschutz ernst nimmt und humane Praktiken fördert. PETA’s extreme Position ignoriert diese Bemühungen und Fortschritte.
Populismus und Realität
PETA veröffentlichte ein Foto, das einen Fisch zeigt, an dem Fleischstücke heraushängen, was angeblich durch einen Angelhaken verursacht wurde. Diese Darstellung ist extrem unwahrscheinlich und dient dem reinen Populismus. In der Realität würde ein Fisch, der so schwer verletzt ist, sich entweder losreißen oder unmittelbar nach dem Fang sterben. Diese Art von Bildern zielt darauf ab, starke emotionale Reaktionen hervorzurufen und die Realität des Angelns zu verzerren.
Das Bild von PETA scheint darauf ausgelegt zu sein, den Anschein von extremer Grausamkeit zu erwecken, die in der Praxis des Angelns nicht üblich ist. Solche Bilder sind oft inszeniert oder manipuliert, um die Botschaft von PETA zu verstärken. Dies ist ein Beispiel dafür, wie Polemik verwendet wird, um Spenden zu generieren, ohne dass tatsächlich aktiver Tierschutz betrieben wird.
Absurdeste Kampagne von PETA
Eine der kontroversesten und absurdesten Kampagnen von PETA war der Aufruf, Steine nach Anglern zu werfen, um das Angeln zu stören und die Fische zu schützen. Diese Kampagne erntete massive Kritik von der Öffentlichkeit und verschiedenen Organisationen, da sie zu Gewalt aufrief und die Sicherheit von Menschen gefährdete. Diese Aktion zeigt deutlich, dass PETA oft extreme Maßnahmen ergreift, um Aufmerksamkeit zu erlangen, anstatt konstruktive Lösungen für den Tierschutz zu fördern.
Die Reaktionen auf diese Kampagne waren überwiegend negativ. Viele Menschen, einschließlich Tierschützern, verurteilten den Aufruf zur Gewalt und betonten, dass solche extremen Maßnahmen dem Tierschutz mehr schaden als nützen. Diese Kritik unterstreicht die problematische Vorgehensweise von PETA, die mehr auf Polemik und Sensationslust abzielt als auf tatsächlichen Tierschutz.
Fazit
PETA’s Instagram-Post über das Angeln mag gut gemeint sein, lässt aber viele wichtige Aspekte außer Acht. Eine differenzierte Betrachtung zeigt, dass das Angeln, wenn es richtig durchgeführt wird, sowohl ethische als auch praktische Überlegungen berücksichtigt. Ein generelles Verbot von Angelhaken ist weder realistisch noch notwendig, wenn strengere Vorschriften und humane Praktiken gefördert werden. PETA’s Polemik zielt letztlich darauf ab, emotionale Reaktionen hervorzurufen und Spendeneinnahmen zu generieren, anstatt tatsächlichen Tierschutz zu fördern.
Quellen:
Instagram – Link zum PETA Instagram-Beitrag – https://www.instagram.com/p/C7giht0I-0e/?utm_source=ig_web_copy_link&igsh=MzRlODBiNWFlZA==
Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) im Forschungsverbund Berlin e.V. – Sind Hobbyangler Tierquäler? – https://www.igb-berlin.de/news/sind-hobbyangler-tierquaeler
Humboldt-Universität zu Berlin – Empfinden Fische Schmerzen? – https://www.hu-berlin.de/de/pr/nachrichten/archiv/nr1308/nr_130827_00
Welt.de – Tierschützer wollen Hobbyfischerei verbieten – https://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article122575863/Tierschuetzer-wollen-Hobbyfischerei-verbieten.html
Bild.de – PETA provoziert Zoff mit Anglern – https://www.bild.de/news/inland/news-inland/peta-gibt-tipps-werft-steine-in-die-naehe-der-angler-63790844.bild.html
GERATI.de – PETA – „Terroristin“ fand sich nach Angriff auf einen Angler, im Wasser wieder – https://gerati.de/2022/07/04/peta-terroristin-fand-sich-nach-angriff-auf-einen-angler-im-wasser-wieder/