Memmingen / Stuttgart, 22. Juli 2021 – Coronabedingt wird der Memminger Fischertag dieses Jahr in Form eines Fests in geschlossener Gesellschaft stattfinden, an dem bis zu 500 Personen teilnehmen können. Trotzdem dürfen die sogenannten Stadtbachfischer auf einer Angelstrecke Fische fangen oder vorbestellen. Dagegen protestiert das freiwillige PETA ZWEI-Streetteam Memmingen am Samstag ab 10:40 Uhr auf dem Schrannenplatz. Eine als Fisch verkleidete Aktivistin wird neben Zitrone und Erbsen auf einem großen Teller mit der Aufschrift „Möchten Sie gegessen werden? Tiere auch nicht“ liegen. Das Streetteam fordert mit dem Szenario und Schildern, den Fischertag in die Geschichtsbücher zu verbannen.

„Der Memminger Fischertag ist ein primitiver, von Gewalt geprägter Brauch und widerspricht dem Verständnis unserer heutigen Gesellschaft im Umgang mit empfindungsfähigen Lebewesen“, so Linda Dinser im Namen des Streetteams. „Tradition rechtfertigt niemals Tierquälerei. Es wird Zeit, dass sich die Verantwortlichen ein neues Konzept überlegen: In Anbetracht der gravierenden Umweltprobleme könnten sie künftig beispielsweise Müll statt Fische angeln und so dabei helfen, den Planeten für alle lebenswerter zu machen.“

Aufnahmen zeigen Tierleid beim Fischertag

In der Regel springen jedes Jahr Ende Juli um 8 Uhr morgens zahlreiche, teils stark angetrunkene Männer in den Memminger Stadtbach und fangen johlend mit Keschern unzählige Forellen. Die Fische kommen anschließend in Eimer und werden zu den aufgestellten „Versorgungsstationen“ gebracht, an denen sie getötet werden. Anschließend werden sie aufgeschnitten und ausgenommen. Wurden sie nicht vollständig betäubt, sind sie gezwungen, dies bei Bewusstsein zu durchleiden.

Illegales Wettfischen

PETA weist darauf hin, dass das Königsfischen in Memmingen aus Wettbewerbs- und Geselligkeitsgründen stattfindet. Denn nur auffallend große Forellen werden gewogen – und wer die schwerste Forelle gefangen hat, wird „Fischerkönig“. Dieser wird in einer ausgiebigen Zeremonie bejubelt und prämiert. Laut Tierschutzgesetz ist die Tötung eines Wirbeltieres jedoch nur straffrei, wenn ein „vernünftiger Grund“ vorliegt, beispielsweise der spätere Verzehr. Beim Memminger Fischertag in seiner bisherigen Form standen jedoch das „Fest“ und der Wettbewerb im Vordergrund; der Verzehr ist nur eine Nebensächlichkeit. Mittlerweile haben zudem mehrere Staatsanwaltschaften – unter anderem Münster und Würzburg – bestätigt, dass Wettangeln auch dann gegen das Gesetz verstößt, wenn die Fische verzehrt werden.

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

 
Details zur Aktion:

Datum: Samstag, 24. Juli 2021
Uhrzeit: 10:40 – 11:30 Uhr
Wo: Schrannenplatz (am Fischerbrunnen), 87700 Memmingen

Kontakt vor Ort: Linda Dinser (den telefonischen Kontakt stellen wir auf Anfrage gerne her)

Das PETA ZWEI-Streetteam Memmingen ist ein Verbund freiwilliger Unterstützender, die sich für die Ziele der Jugendkampagne PETA ZWEI der Tierschutzorganisation PETA Deutschland e.V. einsetzen.