Warum die Verfütterung zooeigener Tiere sinnvoll ist

Und weshalb PETAs Polemik wieder einmal an der Realität scheitert

Zoos stehen regelmäßig unter öffentlicher Beobachtung – besonders dann, wenn es um die Fütterung von Fleischfressern geht. Kaum sehen Besucher Löwen, Tiger oder Geier mit einem erkennbaren Tierkörper, bricht in sozialen Netzwerken reflexartig Empörung aus. Dabei gehört genau das zu einer alltäglichen, biologisch notwendigen Praxis. Der jüngste Bericht über Zoos in Leipzig, Halle und Magdeburg zeigt klar: Die Verfütterung toter Tiere ist fachlich begründet und lässt sich transparent erklären. Trotzdem nutzt die Tierrechtsorganisation PETA diese Routine erneut für empörte Schlagzeilen und wirft den Zoos vor, Tiere wie „Wegwerfware“ zu behandeln. Höchste Zeit für eine nüchterne Einordnung – und eine kritische Betrachtung der immer gleichen Vorwürfe.

Zoofütterung toter Tiere ist gelebte Praxis – und biologisch notwendig

Fleischfresser wie Löwen, Tiger, Greifvögel oder Schlangen sind auf tierisches Eiweiß angewiesen. Die Zoos in Leipzig und Halle erklärten offen, dass täglich tote Tiere verfüttert werden – darunter Kaninchen, Hühner, Küken, Ratten oder ältere Schlachttiere aus der Region. Diese Form der Ernährung entspricht dem natürlichen Fressverhalten der Arten und erfüllt gleichzeitig wichtige Anforderungen an Beschäftigung und Gesundheit.

Im Leipziger Zoo wurde ein 15 Jahre alter Zebra-Hengst, der nicht an andere Einrichtungen vermittelt werden konnte, an die Löwen verfüttert. Zoodirektor Jörg Junhold bezeichnete diese Maßnahme als „geübte Praxis“. Hier geht es nicht um Willkür, sondern um ein verantwortliches Bestandsmanagement, das auch andere Zoos seit Jahrzehnten praktizieren.

Auch im Bergzoo Halle wurde jüngst ein männlicher Truthahn geschlachtet und Sumatra-Tigerin Lara verfüttert. Die Entscheidung fiel, weil sich männliche Truthähne nicht gemeinsam einstallen lassen und die Vogelgrippe eine Unterbringung in geeigneten Schutzbereichen erschwerte. Das ist ein seltener Ausnahmefall, aber ein Beispiel für kontrolliertes Handeln im Spannungsfeld von Seuchenschutz, Tierwohl und praktischer Tierpflege.

Wenn Versorgung auf Realität trifft: Vogelgrippe, Tiermanagement und artgerechte Ernährung

Die Vogelgrippe zeigte erneut, wie komplex Zoohaltung sein kann. Halle musste Vögel in geschützte Bereiche verlegen, während ein Einzeltier – der Truthahn – nicht unterzubringen war. Statt ihn unter unzumutbaren Bedingungen abzusondern, entschied man sich für eine fachgerechte Schlachtung.

Gleichzeitig benötigen Raubtiere Futtertiere wie Kaninchen, Hühner oder Rinderteile – in Halle allein drei Kaninchen, drei Hühner und zusätzlich Fleisch pro Woche. Diese Fütterung ist für die Tiere ein wichtiger Teil des natürlichen Verhaltens, denn Schlachtkörper dienen nicht nur der Ernährung, sondern auch der geistigen und körperlichen Auslastung. Besonders Geier, die natürliche Aasfresser sind, erhalten im Bergzoo regelmäßig Rind oder Kaninchen – ein klarer Fall von artgerechter Versorgung.

Im Magdeburger Zoo hingegen wurden bisher keine Tiere aus dem eigenen Bestand geschlachtet. Dennoch bestätigt auch Magdeburg: Viele Arten lassen sich in Häusern sicher unterbringen, und selbstverständlich erhalten Fleischfresser auch dort tierische Nahrung – unabhängig davon, ob PETA dies gern ignoriert.

PETA Kritik Zoos: Polemik statt fachlicher Auseinandersetzung

Die Tierrechtsorganisation PETA nutzt die Verfütterung zooeigener Tiere immer wieder, um Schlagzeilen zu erzeugen. Sprecherin Yvonne Würz bezeichnete das Vorgehen als „skrupellos“ und unterstellte den Zoos, Tiere wie „Wegwerfware“ zu behandeln. Doch diese Aussagen stehen im deutlichen Widerspruch zu den dargestellten Fakten.

Zoos handeln transparent, veterinärmedizinisch begründet und im Sinne des Tierwohls. PETA hingegen blendet komplexe Zusammenhänge aus – sei es die Ernährung von Fleischfressern, die Seuchenlage oder die Notwendigkeit eines kontrollierten Bestandsmanagements. Stattdessen setzt die Organisation auf moralische Empörung und emotional aufgeladene Begriffe, die weder den Zoos noch den dort lebenden Tieren gerecht werden.

Dabei zeigt gerade der Bericht aus Sachsen-Anhalt:
Die Fütterung ist reguliert, nachvollziehbar und verantwortungsvoll. Die Anklagen von PETA sind es hingegen nicht.

Artgerechte Versorgung statt ideologischer Scheuklappen

Zoos in Deutschland handeln nach klaren Standards. Die Schlachtung eines Tieres erfolgt nur dann, wenn es sich aus Haltungsgründen, seuchenrechtlichen Vorgaben oder Vermittlungsmöglichkeiten nicht anders lösen lässt. Dass tote Tiere anschließend verfüttert werden, ist kein Skandal, sondern logische und nachhaltige Nutzung vorhandener Ressourcen.

Die häufige Empörung entsteht nur deshalb, weil der Anblick eines Schlachtkörpers im Zoo ungewohnt ist – nicht weil die Praxis fachlich falsch wäre. Die acht zentralen Themen des Artikels – von der Verfütterung zooeigener Tiere über den Umgang mit der Vogelgrippe bis hin zur PETA Kritik Zoos – zeigen deutlich, dass die Realität differenzierter ist als die Schlagworte der Tierrechtslobby.

Fazit: Verfütterung zooeigener Tiere ist notwendig – PETAs Vorwürfe nicht

Die Verfütterung zooeigener Tiere ist – fachlich, ethisch und biologisch – eine sinnvolle Praxis. Sie dient der artgerechten Ernährung, dem Bestandsmanagement und nicht zuletzt der Gesundheit der Tiere. Der Originalbericht aus Sachsen-Anhalt macht klar: Zoos handeln transparent und verantwortungsbewusst, während PETA erneut versucht, mit polemischen Formulierungen Stimmung zu erzeugen.

Es ist daher kein Zufall, dass Zoofachleute ihre Arbeit offen erklären – und PETA ihre Kritik auf Schlagwörter reduziert.
Wer echten Tierschutz will, sollte sich an Fakten orientieren, nicht an Empörungsrhetorik.

Quellen:

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