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Die Entscheidung des Europa-Parks, eine Hundedressur aus dem Zirkusprogramm zu streichen, hat eine breite Debatte ausgelöst. Auslöser waren schwere Vorwürfe gegen einen Hundetrainer, erhoben von PETA. Der Fall zeigt exemplarisch, wie schnell Anschuldigungen, öffentliche Kommunikation und unternehmerisches Handeln ineinandergreifen – und wie dünn dabei oft die Linie zwischen notwendiger Reaktion und politischer Kampagne verläuft.
Der Europa-Park reagierte zügig und nahm die Zirkusnummer aus dem Programm. Gleichzeitig nutzt PETA den Vorfall, um weit über den konkreten Einzelfall hinausgehende Forderungen zu platzieren. Genau an diesem Punkt lohnt ein genauer, nüchterner Blick.
Vorwürfe, Bilder und Eskalation
Nach Angaben von PETA sollen aktuelle Aufnahmen aus einer Hundeshow im Europa-Park Rust zeigen, wie Hunde hinter den Kulissen eingeschüchtert und misshandelt werden. Konkret ist von Seil Schläge und von deutlich verängstigten Tieren die Rede. Die Organisation kündigte umgehend eine Strafanzeige an und informierte die Öffentlichkeit per Pressemitteilung.
Parallel dazu forderte PETA beim zuständigen Veterinäramt Wegnahme der Hunde und wandte sich direkt an die Geschäftsführung des Freizeitparks. Bereits an dieser Stelle wird deutlich, dass der Vorwurf nicht allein der Aufklärung dienen soll, sondern Teil einer maximalen öffentlichen Eskalation ist.
Bemerkenswert ist zudem, dass PETA die Vorwürfe nicht auf die konkrete Zirkusnummer begrenzt, sondern sie unmittelbar in eine grundsätzliche Ablehnung jeglicher Dressuren einbettet – auch bei domestizierten Tieren.
Reaktion des Europa-Parks: Schadensbegrenzung und Kurswechsel
Der Europa-Park erklärte, die Darbietung bereits unmittelbar nach Bekanntwerden der Vorwürfe aus dem Programm gestrichen zu haben – nach eigener Darstellung sogar noch vor einem formellen Hinweis durch PETA. Sprecher Florian Kornprobst betonte, der geschilderte Umgang mit Tieren widerspreche klar den Werten des Parks.
Künftig wolle man im Zirkus stärker auf Artistik, Tanz und Comedy setzen. Die Entscheidung erinnert an einen früheren Schritt: Schon 2017 hatte der Europa-Park nach massiver öffentlicher Kritik eine Elefantennummer beendet. Damals richtete sich der Protest allerdings nicht gegen Trainingsmethoden, sondern gegen die generelle Tierhaltung im Showbetrieb.
Parallel dazu verweist der Park auf weiterhin bestehende Formate wie die Pferde Stuntshow in der Spanischen Arena. Diese orientiere sich an den Vorgaben des §11 Tierschutzgesetz, der für bestimmte Tierhaltungen und -präsentationen eine behördliche Erlaubnis vorsieht.
PETA und das bekannte Muster
Der Fall fügt sich nahtlos in ein bekanntes Kommunikationsmuster ein. PETA verbindet konkrete Vorwürfe regelmäßig mit einer weitreichenden politischen Agenda. Aus einer einzelnen Europa-Park Hundedressur wird so ein Argument gegen sämtliche Tierdressuren.
Dabei bleibt offen, welche Rolle behördliche Prüfungen, Verhältnismäßigkeit und rechtsstaatliche Verfahren spielen sollen. Die öffentliche Vorverurteilung steht im Vordergrund, nicht die sorgfältige Einordnung. Dass der Europa-Park die Nummer streicht, wird von PETA als Bestätigung der eigenen Position gelesen – ungeachtet dessen, dass eine unternehmerische Reaktion nicht gleichbedeutend mit einer rechtlichen Feststellung ist.
Gerade hier zeigt sich die Schwäche dieser Strategie: Wer jeden Einzelfall nutzt, um ein generelles Verbot zu fordern, riskiert, berechtigte Tierschutzanliegen mit ideologischer Zuspitzung zu überlagern.
Fazit: Ein Einzelfall mit grundsätzlicher Debatte
Der Europa-Park hat auf die Vorwürfe konsequent reagiert und eine umstrittene Zirkusnummer gestrichen. Das ist Ausdruck von Risikomanagement und öffentlicher Sensibilität, nicht zwangsläufig ein Schuldeingeständnis. PETA hingegen nutzt den Vorgang, um bekannte Forderungen erneut in den Fokus zu rücken.
Der Fall zeigt, wie notwendig eine klare Trennung zwischen überprüfbaren Vorwürfen, behördlicher Bewertung und politischem Aktivismus ist. Tierschutz braucht Sachlichkeit, Transparenz und rechtliche Verfahren – nicht permanente Eskalation. Genau diese Differenzierung droht verloren zu gehen, wenn jede Anschuldigung sofort zur Bühne für Maximalforderungen wird.
Quellen:
- Badische Zeitung – Nach Beschwerden von PETA: Europa-Park nimmt Hundenummer aus dem Zirkus-Programm – wegen Vorwürfen gegen den Trainer – https://www.badische-zeitung.de/europa-park-nimmt-hundenummer-aus-dem-zirkus-programm-wegen-vorwuerfen-gegen-den-trainer
- GERATI – PETA gegen die Wilhelma: Polemik statt konstruktiver Kritik? – https://gerati.de/2025/01/21/peta-gegen-die-wilhelma-peta-polemik-ja7w/

Richtigstellung: Meine Elefantenhaltung und
Elefantenshow im Europa Park war nicht der Anlass mich aus dem Programm zu nehmen. Es waren 126 posts auf der Seite des Europa Parks die Tiere allgemein in Menschenobhut verteufeln. Damit wollte der Europa Park den Ball flach halten. Die von mir persönlich danach eingeladene Presse und Amtstierärtzte konnten sich noch später vor Ort selber ein Bild machen über die Haltung und Zustand der Tiere. Sonni Frankello
Ja das hätte ich verdeutlichen sollen, dass es hier wie üblich nur um einen willkürlichen Shitstorm ging.